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Medizinische Fakultät

Verdienstmedaille für Bernd Engels

13.05.2025

Für herausragende Verdienste um die JMU erhielt Professor Bernd Engels auf dem Stiftungsfest 2025 die Julius-Maximilians-Verdienstmedaille.

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Universitätspräsident Paul Pauli (r.) überreicht Professor Bernd Engels die Julius-Maximilians-Verdienstmedaille. (Bild: Rudi Merkl / Universität Würzburg)

Bernd Engels wurde 1958 geboren. In der Zeit von 1977 bis 1979, nach seinem Abitur, führte er erfolgreich eine Bäckerlehre durch und leistete seinen Wehrdienst ab. Damit bewies er schon früh, dass er multitaskingfähig ist und, dank der Bäckerlehre, auch kleine Brötchen backen kann, wenn es notwendig ist. Danach studierte er an der Universität Bonn Chemie und Theoretische Chemie.

Seine Promotion (1985–1987) widmete er der Berechnung von Elektronenspinresonanz-Konstanten kleiner Moleküle. 1989 sammelte er internationale Erfahrung als Postdoc an der University of New Brunswick, bevor er von 1990 bis 1992 an die Universität Bonn zurückkehrte, wo er sich in seiner Habilitation mit wesentlichen Berechnungsmethoden für seine spätere Forschung beschäftigte. Von 1992 bis 1999 war er als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bonn tätig, ehe er 1999 zum W2-Professor für Organische Chemie am Institut für Organische Chemie der Universität Würzburg berufen wurde. Im Rahmen des Bezugs des Hubland-Nord-Geländes wurde seine Professur 2010 in eine W2-Professur für Theoretische Chemie im Institut für Physikalische Chemie umbenannt.

Breitgefächertes Forschungsportfolio

Bernd Engels zeichnet sich durch ein breitgefächertes Forschungsportfolio aus, das drei zentrale Gebiete umfasst. Im Forschungsgebiet der medizinisch-biologischen Chemie lag sein Augenmerk auf dem rationalen Design und der Optimierung von Protein-Liganden als Wirkstoffe. In den Materialwissenschaften etablierte er durch Berechnungen hochgenauer Absorptionsspektren von dünnen Filmen und Kristallen organischer Halbleiter wegweisende Techniken. Das dritte Gebiet bildet die Untersuchung der Bindungsstruktur und der Reaktionsmechanismen in Hauptgruppenelementverbindungen. Diese unterschiedlichen Forschungsfelder werden maßgeblich verbunden durch sein Hauptwerkzeug: anspruchsvolle Berechnungen unter Einsatz modernster High Performance Computing CPU-Cluster, die es ermöglichen, theoretische Modelle auf höchstem Niveau zu entwickeln. Zudem untermauern knapp 400 Veröffentlichungen in internationalen und nationalen Fachzeitschriften sowie seine Aktivitäten in renommierten Editorial Boards seine exzellente Arbeit.

Im Rahmen seiner Forschung engagierte sich Bernd Engels als Mitglied des Leitungsgremiums des Sonderforschungsbereichs (SFB) „Recognition, Preparation and Functional Analysis against Infectious Diseases“ (2003–2015), pflegte aber auch enge Kooperationen mit weiteren Institutionen: Er verknüpfte seine Inhibitoren-Berechnungen mit Synthese und experimenteller Validierung, die von der Pharmazie/Immunologie der Universität Mainz durchgeführt wurde. Er kooperierte mit der Pharmazie der Universität Bonn, der Arbeitsgruppe Biostrukturelle Interaktionen der Universität Jena sowie mit der experimentellen Chemie der Universität Frankfurt, um seine dichtefunktionaltheoretischen Untersuchungen reaktionsmechanistischer Prozesse zu überprüfen, um nur einige zu nennen.

Engagement für den Wissenschaftsnachwuchs

Besonders hervorzuheben ist sein außerordentliches Engagement für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Als Vorsitzender der zugehörigen Kommission war er federführend an der Ausarbeitung der aktuellen Bachelor- und Masterstudiengänge der Chemie beteiligt. Mit den Graduiertenkollegs „Electron Density: Theory and Experiment“ (2001–2004) und „Control of Electronic Properties of Aggregate pi-conjugated Molecules“ (2006–2015) schuf er interdisziplinäre Plattformen, in denen synthetische, spektroskopische und theoretische Arbeitsgruppen aus Chemie und Physik eng kooperierten. Als Principal Investigator in der Graduiertenschule „Science & Technology“ der Universität Würzburg gab er zahlreichen Promotionsstudierenden wertvolle Ratschläge für erfolgreiche Doktorarbeiten. Zudem prägten seine Lehrveranstaltungen mitsamt Arbeitskreispraktika und sein unermüdlicher Einsatz als Frauenbeauftragter sowie als langjähriges Mitglied in der Präsidialkommission für Qualität in Studium und Lehre (PfQ) seine verantwortungsbewusste Haltung im akademischen Alltag. Die Auszeichnung mit dem bayerischen Preis für gute Lehre (2010), der für seine Lehrtätigkeit in der Organischen Chemie verliehen wurde, bestätigt diese Verdienste in höchstem Maße.

Von Präsidialbüro der Universität

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