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  • Untersuchung eines Patienten durch Studierende der Medizin
Simulationspersonen-/Schauspielpatienten-Programm

Einsatz von SPs im Studium

Was sind Simulationspersonen?

Bei Simulationspersonen bzw. Schauspielpatient:innen (SPs) handelt es sich um (Laien-)Schauspielerinnen und Schauspieler, die für eine bestimmte Patientenrolle trainiert werden. Diese Rollen umfassen detaillierte medizinische (u. a. Symptome, Voruntersuchungen) und nicht-medizinische (u. a. familiäre Situation, Beruf/Ausbildung) Informationen. So soll eine möglichst authentische Figur „entstehen“, die die SP in einem simulierten Patientengespräch verkörpert.

Die Rollen werden von Mediziner:innen und Psycholog:innen gemeinsam entwickelt. Im Rahmen von Trainings werden die Rollen dann mit den SPs konkret besprochen und ihre Umsetzung wird erarbeitet.

In welcher Weise werden SPs im Medizinstudium (und darüber hinaus) eingesetzt?

Lehre. Die SPs kommen in simulierten Patientengesprächen mit Studierenden im vorklinischen und klinischen Abschnitt des Studiums der Humanmedizin (z. B. zu den Themen Befunderhebung oder Mitteilen einer schwerwiegenden Diagnose) und in der Zahnmedizin zum Einsatz. In diesen Gesprächen trainieren die Studierenden wesentliche kommunikative Fertigkeiten, die für die spätere ärztliche Tätigkeit wichtig sind. SPs werden darüber hinaus auch im Studiengang Hebammenwissenschaft eingesetzt.

Durch ein strukturiertes Feedback durch SP und Dozierende im Anschluss an das Simulationsgespräch erhalten die Studierenden Hinweise auf Stärken wie auch Ansatzpunkte zur Verbesserung in ihrer Kommunikation mit Patientinnen und Patienten.

Prüfungen. SPs werden außerdem in kompetenzorientierten Prüfungen (OSCEs) im klinischen Abschnitt des Medizinstudiums eingesetzt, ferner in Modulprüfungen des Studiengangs Hebammenwissenschaft. Dort kommen SPs zudem im Rahmen des hochschuleigenen Auswahlverfahrens zum Einsatz.

In folgenden Lehrveranstaltungen bzw. Prüfungen kommen SPs regelmäßig zum Einsatz (Stand: März 2024):

Studiengang Semester Veranstaltung Inhalte Verantwortlichkeit
Humanmedizin 2. Kurs Medizinische Psychologie Anamnesegespräch; Motivierung zu gesundheitsförderlichem Lebensstil; Diagnosemitteilung Arbeitsbereich Medizinische Psychologie
Humanmedizin 5. Praktische Klinische Untersuchung (PKU) – Anamnesetraining strukturierte Anamneseerhebung, teils interprofessionelle Umsetzung mit Studierenden der Hebammenwissenschaft Lehrklinik der medizinischen Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin, Studiengang Hebammenwissenschaft
Humanmedizin 5. PKU-OSCE OSCE-Prüfungsstation zur strukturierten Anamneseerhebung Lehrklinik der medizinischen Fakultät und Institut für Allgemeinmedizin
Humanmedizin 7. Kommunikationsseminar im Rahmen der Veranstaltung, "Interdisziplinäres Wissen und Handeln", Onkologie Diagnosemitteilung im Kontext einer (kurativen oder palliativen) Krebserkrankung, interprofessionelle Zusammenarbeit (Soziale Arbeit, THWS) Interdisziplinäres Zentrum Palliativmedizin und THWS, Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften
Humanmedizin 10. PJ-Reife-OSCE Prüfung klinischer Kompetenzen mit Schwerpunkt auf praktische und kommunikative Kompetenzen Studiendekanat der medizinischen Fakultät
Zahnmedizin 6. Kommunikationstraining Gesprächsführung u. a. mit Fokus auf Motivierung, Deeskalation Universitäts-Zahnklinik
Hebammenwissenschaft   Hochschuleigenes Auswahlverfahren Interaktion mit Bewerberinnen für den Studiengang zur Prüfung psychosozialer Kompetenzen und beruflicher Eignung Studiengang Hebammenwissenschaft
Hebammenwissenschaft 2. Modul „Methoden professioneller Kommunikation“ Vorbereitung und Führung von Gesprächen zu sensiblen und herausfordernden Themen Studiengang Hebammenwissenschaft
Hebammenwissenschaft 2., 3. Modulprüfungen „Versorgungspraxis physiologischer Verläufe“ Prüfung zu grundlegenden klinisch-praktischen Fertigkeiten und Kompetenzen Studiengang Hebammenwissenschaft

Darüber hinaus kommen SPs bedarfsweise auch in anderen Fächern bzw. Einrichtungen oder im Rahmen von Lehrkooperationen und -projekten zum Einsatz.

Das SP-Programm ist Bestandteil des longitudinalen Moduls WüMedKIT  zu Kommunikation, Interaktion und Teamarbeit im Medizinstudium an der Universität Würzburg.