Intern
Medizinische Fakultät

Würzburger Studis machen Europapolitik

17.06.2025

Die Würzburger Studierenden Josué Loyola Ordóñez und Jolie Albrecht waren Teil der European Student Assembly 2025. Die dort erarbeiteten Empfehlungen können Einfluss auf die EU-Politik nehmen.

Rund 230 Studierende trafen in Straßburg zusammen, um europäische Fragen zu diskutieren und Handlungsempfehlungen für die Politik zu formulieren.
Rund 230 Studierende trafen in Straßburg zusammen, um europäische Fragen zu diskutieren und Handlungsempfehlungen für die Politik zu formulieren. (Bild: fusingphoenix)

Seit 2022 bietet die European Student Assembly (ESA) Studierenden die Möglichkeit, hautnahe Einblicke in die Europapolitik zu erlangen und in Arbeitsgruppen – sogenannten Panels – Empfehlungen zu erarbeiten, welche die Zukunft des Kontinents mitgestalten können.

Highlight des dreimonatigen Prozesses ist das Treffen im Europäischen Parlament in Straßburg, welches 2025 vom 26. bis 28. Mai stattfand. Die Uni Würzburg leitet den Alumni-Bereich des Projekts, der einen eigenen Teil im Programm einnimmt und über das Jahr hinweg verschiedene Aktivitäten gestaltet.

Unter den rund 230 Teilnehmenden befanden sich dieses Jahr auch zwei Studierende der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU): Josué Loyola Ordóñez studiert Digitalization and Law im Master, Jolie Albrecht studiert Chemie und Englisch für das Lehramt am Gymnasium. Ihre Eindrücke aus Straßburg haben die beiden uns im Interview geschildert.

Warum habt Ihr an ESA 25 teilgenommen?

Jolie: Ich bin während meines Auslandsaufenthaltes in Finnland auf ESA gestoßen. Für mich bot sich eine Möglichkeit, mich, gemeinsam mit vielen Menschen aus ganz Europa, mit Themen auseinanderzusetzen, die vor allem jungen Menschen wichtig sind. Ich habe das Gefühl, das heutzutage der Zusammenhalt in Europa und der Gesellschaft verloren geht. Meine Hoffnung war, dass ESA mir – zumindest für ein paar Tage – zeigt, dass mich mein Gefühl täuscht. Außerdem ist es natürlich mehr als nur interessant, einen Einblick in die politische Arbeit auf europäischer Ebene zu bekommen.  

Josué: Ich habe mich schon immer dafür interessiert, Teil von Räumen zu sein, in denen die Stimmen junger Menschen gehört werden und einen Einfluss auf die Gesellschaft ausüben können – sei es durch Veränderungen in der Gegenwart oder in der Zukunft.

Was war Dein Panel und was war Euer Ergebnis?

Jolie: Ich war Teil des zweiten Panels „Greener Tomorrow“, in dem wir uns mit nachhaltigen Strategien im Bereich Hochschulbildung beschäftigt haben. Das beinhaltet vor allem Nachhaltigkeitsempfehlungen rund um das alltägliche Leben an der Uni, aber auch in Bezug auf Auslandssemester sowie Studienanfang und -ende. Unser Ergebnis waren acht Vorschläge, denen das Plenum mit großer Mehrheit zustimmte.  

Josué: Ich habe am dritten Panel teilgenommen, das sich mit dem Thema „AI, European democracy and civil engagement“ befasst hat. Dabei konnte ich mich intensiver mit KI und Technologie auseinandersetzen und diese Inhalte mit meinem Studium im Bereich Recht und Digitalisierung verknüpfen. Es war ein bereichernder Raum, nicht nur für den Austausch von Wissen, sondern auch von Erfahrungen – um neue Perspektiven kennenzulernen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.

Was hat Euch besonders gut gefallen an der Student Assembly?

Jolie: Neben den zahlreichen guten Ideen und konstruktiven Meetings sind mir die Begegnungen mit engagierten, jungen Menschen aus ganz Europa im Kopf geblieben. Ganz im Kontrast zu den aktuellen politischen Geschehnissen gibt mir ESA Hoffnung auf eine bessere und gemeinsame Zukunft und Mut, mich für die Sachen einzusetzen, die mir wichtig sind.

Josué: Der kulturelle Austausch, die akademischen Hintergründe der Teilnehmenden und die Arbeitsatmosphäre haben ESA2025 zu einer rundum bereichernden Erfahrung gemacht – nicht nur auf akademischer Ebene, sondern auch persönlich. Ich bin überzeugt, dass sich dies auch zukünftig positiv auf meinen beruflichen Werdegang auswirken wird.

Werdet Ihr über das ESA-Alumni-Netzwerk weiterhin in Verbindung mit anderen europäischen Studierenden bleiben?

Jolie: Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich den ein oder anderen Menschen noch mindestens ein zweites Mal im Leben sehen werde. Es war toll, wie man in drei Tagen zusammenwachsen kann. Warum nicht auch über das ESA-Alumni-Netzwerk? Es gibt einige Möglichkeiten, die kommenden ESAs genauso schön wie unsers zu gestalten.

Josué: Sehr gerne.

Von Michaela Thiel / Lutz Ziegler

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