Von Würzburg in die Welt
03.06.2025Die Juristin und JMU-Alumna Dr. Christine Bötsch arbeitet für den Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer. Sie ist für die globale Personalstrategie und die operative Personalleitung zuständig.

Was arbeiten Absolventinnen und Absolventen der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg? Um den Studierenden verschiedene Perspektiven vorzustellen, befragen Michaela Thiel und ihr Team vom zentralen Alumni-Netzwerk „Uni Wü Community“ regelmäßig ausgewählte Ehemalige.
Diesmal im Interview: Dr. Christine Bötsch. Sie hat an der Universität Würzburg in den Rechtswissenschaften promoviert. Aktuell arbeitet sie als Director of Global HR bei der Koenig und Bauer AG Würzburg. Für die nächste Mentoring-Staffel der Uni Wü Community hat sie die Schirmherrschaft übernommen.
Frau Dr. Bötsch, wie würden Sie Ihre Arbeit in kurzen Worten beschreiben?
Ich bin für die globale Personalstrategie und die operative Personalleitung zuständig. Damit habe ich die Aufgabe, in einem von Technik geprägten industriellen Umfeld den Menschen, seine Funktionen, Fähigkeiten und Bedürfnisse hervorzuheben – denn Menschen machen Zukunft.
Was lieben Sie besonders an Ihrem Beruf?
Mein Beruf ist abwechslungsreich und oft nicht vorhersehbar. Sehr spannend finde ich die Kombination zwischen juristischer Grundausbildung und an Menschen orientierter Dienstleistung.
Fanny König trat nach dem Tod ihres Mannes 1833 in das Unternehmen ein und hat die Weichen für neue Aufträge gestellt. In dieser Zeit war das sehr viel außergewöhnlicher als heute. Spielt diese besondere Vergangenheit im Unternehmen eine Rolle?
Diese DNA des Unternehmens ist uns sehr bewusst und wir würdigen sie noch heute. Wir sind stolz, dass Fanny König als Vorreiterin schon damals Wert auf eine – heute würden wir sagen Ausbildung – sowie auf Kinderbetreuung und Krankenkasse gelegt hat. Die werkseigene Berufsschule und die Krankenkasse gibt es heute noch. Als Wertekompass treibt uns ihr Vermächtnis an.
Einige Familienmitglieder oder Mitarbeitende von Koenig und Bauer haben selbst erfolgreiche Druckmaschinen-Unternehmen gegründet. Wie erklären Sie sich das hohe Ausmaß dieser Weitergabe des unternehmerischen Gedankens?
Wir sind das älteste Druckmaschinenbauunternehmen der Welt und damit der Vorreiter in dieser Branche. Technischer Ideenreichtum und Kreativität sowie Umsetzungskraft sind die Stärken, die sich durch unsere über 208 Jahre dauernde Firmengeschichte ziehen. Entsprechend findet man breit gestreute Unternehmereigenschaften in der Belegschaft.
Was gefällt Ihnen besonders gut am Mentoring, bei dem Ehemalige ihre beruflichen Erfahrungen an Studierende weitergeben?
Ich selber habe erst nach dem Studium mit der Zeit die große Bandbreite an beruflichen Möglichkeiten als Juristin erkannt und mir gewünscht, der ein oder andere hätte schon vorher mal Hinweise gegeben. Zudem wünsche ich mir mehr Frauen in Führungspositionen. Und wenn ich da der einen oder anderen Frau auch Mut machen kann, würde es mich besonders freuen!
Zu guter Letzt: Was ist Ihre liebste Erinnerung an Ihre Studienzeit?
Die Freundschaften und Kontakte, die auch heute noch andauern und auch in beruflicher Hinsicht ein gutes Netzwerk bilden. Da gibt es viele schöne Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse.
Vielen Dank für das Gespräch!
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