Mit Chemie zu erneuerbarer Energie
07/01/2025Dr. Hamid Reza Shahsavari forscht daran, aus Verbindungen von Metallen und Kohlenwasserstoffen neue Quellen für erneuerbare Energie zu finden. Zurzeit ist er mit einem Alexander von Humboldt-Stipendium an der Uni Würzburg.

„Überall um uns herum befindet sich Chemie!“ An diesen Satz seines Lehrers aus der Schule erinnert sich Dr. Hamid Reza Shahsavari noch gut. Seitdem fasziniert ihn das Fach und er entschied sich, an der Universität Shiraz im Iran Chemie zu studieren.
Sein Weg hat ihn schließlich an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) geführt: Seit 1. Juni 2025 ist er zu Gast bei Agnieszka Nowak-Król, Professorin für Anorganische Chemie Bor-haltiger Funktionsmaterialien, und bei Todd B. Marder, Seniorprofessor für Anorganische Chemie. Den Aufenthalt ermöglicht ein Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung, das 18 Monate läuft.
Würzburg als Aufenthaltsort kam für Shahsavari aus mehreren Gründen in Frage: „Die Universität Würzburg bietet das optimale Forschungsumfeld mit neuester Labortechnik. Auch die Expertise von Professorin Nowak-Król und Professor Marder in der metallorganischen Chemie hilft mir immens“, so Shahsavari. Erstere sei ohnehin ein aufkommender Star in der Chemie.
Neue Quellen für nachhaltige und erneuerbare Energie ergründen
Im Feld der metallorganischen Chemie befassen sich Forschende damit, organische Verbindungen – allen voran Kohlenstoffverbindungen – an Metallatome zu binden. Der Humboldt-Stipendiat beschäftigt sich in diesem Fachgebiet mit der Metallierung von Pyridyl-Pyren und Azahelicenen – also Molekülen, die mindestens ein Stickstoffatom aufweisen.
„Sie lassen sich der Kategorie der aromatischen Kohlenwasserstoffe zuordnen. Man nennt diese so, weil die ersten entdeckten Verbindungen der Stoffklasse aromatisch rochen“, so der Chemiker. In Würzburg will er aus diesen Kohlenwasserstoffen und verschiedenen Metallen – wie Platin – spezielle Komplexe synthetisieren. Diese untersucht er dann auf ihre optischen Eigenschaften. Darunter fällt unter anderem, wie gut sie Licht absorbieren und wie gut sie es emittieren.
„Das Projekt hat das Potenzial, neue Materialien für optoelektronische Geräte zu schaffen. Darunter fallen beispielsweise organische LEDs und organische Photovoltaik“, so der Wissenschaftler. Ziel sei es, einen Beitrag zur Entwicklung neuer Quellen für nachhaltige und erneuerbare Energien zu leisten.
Zur Person
1984 in Estahban im Iran geboren, studierte Hamid Reza Shahsavari ab 2002 Chemie an der Universität Shiraz (Iran). Dort wurde er 2012 auch promoviert.
In seinem bisherigen akademischen Werdegang absolvierte er mehrere internationale Forschungsaufenthalte. Darunter fallen Stipendien an den Universitäten in Logroño (Spanien), Bari (Italien), Fayetteville (Arkansas, USA) und Pisa (Italien).
Seit 2013 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institute for Advanced Studies in Basic Sciences (IASBS) in Zanjan (Iran). Momentan befindet er sich mit einem Alexander von Humboldt-Stipendium an der JMU. Dort verbrachte er bereits im Jahr 2022 einen viermonatigen Aufenthalt, als er zu Gast am Siebold-Collegium Institute for Advanced Studies (SCIAS) war.
Kontakt
Dr. Hamid Reza Shahsavari, Lehrstuhl für Anorganische Chemie I, hamid-reza.shahsavari@uni-wuerzburg.de; hamidreza.shahsavari@gmail.com