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Translational Medicine

Winter Schools

Stroke: research, challenges and international perspectives

6. Joint Winter School Translational Medicine and Clinical Science

Welche neuen Erkenntnisse gibt es in der experimentellen Forschung, der Nachsorge und Sekundärprävention beim Schlaganfall? Im Rahmen der Winter School des Studiengangs Translational Medicine wurden diese Fragen von Referenten verschiedener Disziplinen im Rudolf-Virchow Zentrum Würzburg am 19./20. Januar 2024 diskutiert.

 

Internationale Schlaganfallforschung

Die Winter School spannte einen Bogen von experimenteller Forschung über klinische Forschung bis hin zur Versorgungsforschung zum Krankheitsbild Schlaganfall. Erstmals nahmen auch Studierende des Masterstudiengangs Epidemiologie und Biostatistik der Catholic University of Health and Allied Science (CUHAS) Mwanza, Tansania (virtuell) teil.

 

Prävention, Behandlung & experimentelle Forschung

Am ersten Tag der Winter School wurde ein Überblick über Risikofaktoren und Prävention, Behandlungskonzepte sowie den aktuellen Stand der experimentellen Schlaganfallforschung zu neuen Therapiekonzepten gegeben.

Prof. Karl Georg Häusler, leitender Oberarzt der Neurologie des Uniklinikum Würzburgs (UKWs) führte in das Thema Schlaganfall ein, beleuchtete Risikofaktoren und diskutierte Ansätze zur Primär- und Sekundärprävention sowie zur Akutbehandlung von Schlaganfallpatient:innen.

Die Akutversorgung ischämischer Schlaganfallpatient:innen umfasst die zeitkritische Anwendung von Therapieoptionen wie Thrombolyse und Thrombektomie. Prof. Mirko Pham, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie des UKWs stellte diese beiden Behandlungsmeilensteinen der Schlaganfallversorgung vor und ging dabei besonders auf die Aspekte der Sicherheit und Wirksamkeit ein.

Prof. Michael Schuhmann, Leiter des klinischen Labors der Neurologie des UKWs und Professor für experimentelle Schlaganfallforschung, zeigte in seinem Vortrag, wie wichtig die Zusammenarbeit von Forschern in Grundlagen- und klinischer Forschung ist. Er erläuterte dies am Beispiel von Thrombozyten, Entzündungsprozessen und deren Einfluss auf das fortschreitende Infarktwachstum.

Die interaktive Abendveranstaltung, die von Emily Harvey und Harry Jenkins, Mitarbeiter:innen des Imperial College London organisiert wurde, bot eine einzigartige Gelegenheit für Studierende, Mitarbeitende und Professor:innen, in Teams zusammenzuarbeiten und ihre Kenntnisse über Vorhofflimmern und intrazerebrale Blutungen anhand einer derzeit laufenden klinischen Studie, der PRESTIGE-AF-Studie, zu vertiefen. Die aktive Teilnahme an einem Escape-Room förderte nicht nur das Verständnis der Krankheitsbilder, sondern ermöglichte auch die praktische Anwendung bei der Identifizierung geeigneter Patienten für klinische Studien.

 

Sekundärprävention & Schlaganfallnachsorge

Am zweiten Tag der Winter School standen Themen der verbesserten Sekundärprävention sowie Nachsorge nach einem Schlaganfall im Fokus.

Prof. Charles Wolfe des King's College Londons präsentierte in einem beeindruckenden Vortrag den Zusammenhang zwischen sozioökonomischen Faktoren und Schlaganfallrisiko sowie Outcomes nach einem Schlaganfall. Dabei beleuchtete er den komplexen Zusammenhang zwischen sozioökonomischen Faktoren und der Verteilung von Risikofaktoren.

Studierende des Elitestudiengangs Translational Medicine präsentierten danach Themen, die die Behandlung und Prävention von intrazerebralen Blutungen, die Behandlung und Prävention der Subarachnoidalblutung sowie die Schlaganfallversorgung in Entwicklungsländern umfassen.

Anschließend stellten wissenschaftliche Mitarbeiterinnen des Instituts für Klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B) der Universität Würzburg sowie des Institutes für medizinische Datenwissenschaften (ImDS) des Universitätsklinikums Julia Schmidt und Anna-Lena Hofmann das Projekt CAEHR vor, welches das Ziel hat, die Gesundheitsversorgung von Patient:innen mit Herz-Kreislauferkrankungen durch zeitnahe Bereitstellung von relevanten Gesundheitsinformationen und die Einführung intelligenter datengetriebener Dienste entlang des Versorgungspfads zu optimieren.

Relevante Ergebnisse des strukturierten, sektorenübergreifenden Nachsorgeprogramms (SANO) wurden von Anna-Lena Hofmann und Martha Schutzmeier vom IKE-B präsentiert. Durch eine verbesserte Nachsorge der Patient:innenkonnte die SANO Studie positive Effekte im Hinblick auf die Kontrolle einiger kardiovaskulärer Risikofaktoren, wie z.B. Rauchen und Hyperlipidämie zeigen. Lena Schmidbauer stellte anschließend die Nachfolgestudie SANO EXTEND vor, die Langzeiteffekte 5-6 Jahre nach dem Schlaganfall untersuchen wird.

Dr. Christopher Schwarzbach, Oberarzt der Klinik Ludwigshafen, präsentierte die Herausforderungen der Schlaganfallnachsorge. Dabei wurde sichtbar, dass die Akteure in diesem Bereich vielschichtig sind und sich die Nachsorge weit über die Sekundärprävention hinaus erstreckt. Eine erfolgreiche Bewältigung erfordert Kooperation und eine multidisziplinäre Behandlung.

Ein weiteres bedeutendes Thema in der Schlaganfallnachsorge ist die sogenannte Post-Stroke Fatigue. Prof. Gillian Mead von der Universität Edinburgh stellte Studien zu diesem Aspekt vor. Etwa die Hälfte der Schlaganfallpatienten leidet unter Post-Stroke Fatigue; bei etwa einem Drittel der Patienten bessert sie sich ohne spezifische Behandlung. Prof. Mead stellte Studien zu pharmakologischen und nicht-pharmakologischen Interventionen vor, die vielversprechend sind. Die Konsensempfehlungen des „Third Stroke Recovery and Rehabilitation Roundtable (2023)” geben Hinweise für die klinische Versorgung und einen Fahrplan für die künftige Forschung.

Die 6. gemeinsame Winter School „Translational Medicine and Clinical Science“ widmete sich somit einem breiten Spektrum von Schlaganfallthemen, von experimenteller Forschung bis zur Nachsorge und Sekundärprävention. Sie umfasste erstmalig virtuelle Teilnehmer:innen aus Mwanza, Tansania, und präsentierte Beiträge namhafter Experten wie Prof. Charles Wolfe vom King's College London und Prof. Gillian Mead von der Universität Edinburgh.

Text: Dr. Steffi Jírů -Hillmann, Translational Medicine

Programm der Winter School


Breast Cancer - Therapy, Guide Lines and Health Services Research

Ausblick auf die 5. Joint Winter School Translational Medicine and Clinical Science

Die fünfte Winter School, die am 10. und 11. Februar 2023 im Rahmen des Studiengangs Translational Medicine im Rudolf-Virchow-Zentrum stattfinden wird, hat das Krankheitsbild Brustkrebs zum Thema. Der Fokus liegt, neben der Diagnostik und Behandlung, auch auf Public Health und Versorgungsforschungsaspekten.

Vorläufiges Programm der Winter School Breast Cancer     

 


Modulation des Immunsystems zur Therapie und Krankheitsprävention

4. Joint Winter School Translational Medicine and Clinical Science in Würzburg

Die diesjährige Winter School spannte einen weiten Bogen von der Immuntherapie bei Tumoren, über Impfungen bis zum Einsatz humaner Antikörper und den Besonderheiten des neonatalen Immunsystems.

Den Auftakt machte Prof. Schilling, der die therapeutischen Möglichkeiten von Immuncheckpoint-Inhibitoren mit vielen Beispielen illustrierte, gefolgt von Dr. Schlosser, der mit Immunpeptidomics die Grundlagenforschung zur Suche nach neuen Zielmolekülen für Immuntherapien vorstellte. Aktuelle klinische Studien zu spannenden Therapiekonzepten mit bispezifischen Antikörpern standen im Zentrum des Vortrags von Frau Dr. Goebeler, die mit ihrem Erfahrungsschatz aus der Early Clinical Trial Unit von den Herausforderungen dieser Translationsebene berichten konnte. Die oft sehr kritisch gesehenen monetären Aspekte untersuchte schließlich Prof. Reese in seinem Vortrag zu pharmaökonomischen Aspekten innovativer Immuntherapien.

Impfungen als präventive Maßnahme waren Hauptthema am zweiten Tag. Die Studierenden präsentierten einen Streifzug von der Pockenimpfung und den Poliovakzinen bis zu heutigen Malaria-Impfstoff-Kandidaten und natürlich SARS-CoV-2. Ein Highlight war der Vortrag von Prof. Bogdan als STIKO-Mitglied mit dem Thema „Wissenschaftliche Evidenz statt politische Eminenz: Die Entstehung von STIKO-Impfempfehlungen“. Prof. Lindner führte als Jurist und Rechtsphilosoph die juristischen Aspekte bei der Bekämpfung von Epidemien ein. Somit war für genügend hochaktuellen Gesprächsstoff in den Pausen gesorgt.

Den Abschluss bildeten spannende Einsichten in den Einsatz humaner Antikörper bei Infektionen und Autoimmunkrankheiten von PD Dr. Morbach und ein Ausflug in die Welt des neonatalen Immunsystems mit Frau Prof. Viemann, die erläuterte wie sich Toleranz und Abwehr erst einspielen müssen, um ein reifes Immunsystem zu generieren.

Trotz Pandemie und Hygieneauflagen konnte die Veranstaltung in Präsenz durchgeführt werden, was von allen Beteiligten nach unzähligen Online-Meetings als lang ersehnte Abwechslung angesehen wurde.

Programm der Winter School Modulation des Immunsystems


Epi- und Pandemien – Herausforderungen für Medizin und Wissenschaft am Beispiel SARS-CoV-2

3rd Joint Winter School "Translational Medicine and Clinical Science"

Winter School auch online ein Erfolg  

Aufgrund der anhaltenden Pandemie wurde die Winter School des Elitestudiengangs „Translational Medicine“ online durchgeführt. Am Beispiel von Covid-19 wurden die Herausforderungen von Epidemien und Pandemien für Medizin und Wissenschaft aufgezeigt. Neben den Vorträgen der Dozenten wurde auch in kleinen Gruppen und im Plenum rege diskutiert.

Studierende übernehmen den Auftakt der Winter School           

Epidemien wie auch Pandemien begleiten die Menschheit und so übernahmen Studierende den Auftakt der Winter School mit kurzen Referaten zu vergangenen Epidemien, wie dem Pockenausbruch in Montreal sowie Pandemien, wie der Spanischen Grippe. Anschließend referierte Prof. Lars Dölken über die virologischen Grundlagen von Covid-19 sowie den Infektionsverlauf und daraus resultierenden Konsequenzen für die Infektionskontrolle. Prof. Manfred Wildner zeigte im Anschluss die Rolle der öffentlichen Gesundheitsversorgung aus Perspektive des Landesgesundheitsamts Bayern auf. Zum Abschluss des ersten Tages stellte Prof. André Karch die Bedeutung mathematische Modelle für Entscheidungsprozesse während der Covid-19 Pandemie vor. Zwischen den Vorträgen hatten die Studierenden die Gelegenheit, in kleinen Gruppen zu diskutieren und den Dozenten im Anschluss ihre Fragen zu stellen. So kam eine rege Diskussion zustande und die Winter School konnte, obwohl sie online stattfand, interaktiv gestaltet werden.

Psychologie, Apps, Medikamente und klinische Studien

Der zweite Tag der Winter School umfasste ein breites thematisches Spektrum und so übernahm Prof. Michael Schuler den Beginn mit einem Vortrag zu psychologischen Reaktionen auf Covid-19. Anschließend berichtete Prof. Rüdiger Pryss über Corona-App Entwicklungen und die wachsende Bedeutung mobil-gestützter Studien nicht nur in Pandemiezeiten. Prof. Jürgen Seibel referierte über die Herausforderungen bei der Entwicklung von Wirkstoffen gegen Covid-19 und Prof. Patrick Meybohm gab einen Einblick in die Situation der Intensivstationen, die Covid-19 Patienten behandeln und einen Überblick zum Stand der klinischen Forschung und Studien zu Covid-19. Auch am zweiten Tag der Winter School gab es wieder Gelegenheit sich in kleinen Gruppen und im Plenum mit den Dozenten auszutauschen, bis keine Fragen mehr offen waren.   

Programm der Winter School Epi- und Pandemien

 

 


Künstliche Intelligenz in der Medizin

2nd Joint Winter School "Translational Medicine and Clinical Science"

Winter School: KI und zukünftige Medizin

Die Winter School des Studiengangs der Translational Medicine widmete sich in diesem Jahr einem Thema, mit dem alle Studierenden in ihrem weiteren Berufsleben konfrontiert werden – der Künstlichen Intelligenz in der Medizin. Fragen wie „Was ist künstliche Intelligenz?“, wo sind ihre möglichen Einsatzgebiete sowie ethische und rechtliche Rahmenbedingungen wurden im Toskanasaal der Würzburger Residenz intensiv diskutiert.  

 

Forschung eindrucksvoll dargestellt  

Welchen Einfluss wird die Künstliche Intelligenz (KI) auf den ärztlichen Alltag in Klinik und Praxis, auf die Arzt-Patienten-Kommunikation und auf die Patienten und ihr familiäres Umfeld haben? Mit diesen Fragen setzten sich die Studierenden zu Beginn in Kurzvorträgen und sehr vielfältigen Beispielen auseinander. Deutlich wurde – KI ist bereits für Ärzte und Patienten verfügbar und sie wird deutlich an Einfluss gewinnen. 

Krebserkrankungen werden heutzutage immer individualisierter behandelt, beispielsweise abhängig von zugrunde liegenden genetischen Veränderungen. Wie eine solche Möglichkeit durch Mustererkennung mittels KI bei der Behandlung von Prostatakarzinomen erreicht werden könnte, wurde von Prof. Peter Wild vom Senckenberg Institut für Pathologie in Frankfurt dargestellt. So erscheint es möglich bereits aus Schnittpräparaten die dem Tumor zugrunde liegenden genetischen Veränderungen zu erkennen, was eine umfassendere und preiswertere Diagnostik ermöglicht. 

Diagnosen aus der „black box“ eines KI-Systems führen unweigerlich zur Frage: Wer ist haftbar, wenn beim Einsatz einer KI durch eine Ärztin oder einen Arzt Fehler geschehen? Mit verschiedensten Fallszenarien regte Prof. Eric Hilgendorf von der Juristischen Fakultät in Würzburg zu regen Diskussionen, aber auch zum Nachdenken an. 

Die eher grundlegende Frage „Was ist KI?“ behandelte Rüdiger Pryss, Professor für Medizininformatik am IKE-B in Würzburg. Die Vorstellungen zu KI gehen in der gesellschaftlichen Diskussion weit auseinander. In seinem Vortrag zeigte Prof. Pryss, was sich hinter KI verbirgt und welche Möglichkeiten es gibt, diese zu entwickeln. Am Anwendungsbeispiel von Chatbots zeigte er, wie schwierig es dennoch ist diese sinnvoll zu programmieren, so dass sie zumindest teilweise eine Arzt-Patienten-Kommunikation übernehmen könnten. 

Zum Abschluss demonstrierte Prof. Peter Krawitz (Univ. Bonn), dass sich bei Entwicklungsverzögerungen im Kleinkindalter bereits anhand eines Gesichtsfotos des Kindes mögliche ursächliche Erbkrankheiten erahnen lassen. Solche Vorschläge können schon jetzt wertvolle Zusatzinformationen für die korrekte Erkennung syndromaler Erkrankungen liefern. 

 

Zeitensprung im Rahmenprogramm

Der im Rokoko gestaltete Toskanasaal bot eine eindrucksvolle Kulisse und besondere Atmosphäre für die Winter School – und einen Kontrast zu den auf die Zukunft bezogenen Themen der Winter School. Im direkt benachbarten Martin von Wagner Museum der Universität war im Rahmen einer Kurzführung vor allem die Darstellung der Anatomie in verschiedenen Epochen für die Studierenden von besonderem Interesse. Dennoch blieb auch hier das Grundthema der Winter School erhalten: Wie können wir Bilder zu uns sprechen lassen oder die darin verborgenen Botschaften entschlüsseln.

Programm der Winter School Künstliche Intelligenz

 


First Joint Winter School “Translational Medicine and Clinical Science”

Winter School “Clinical Epidemiology” goes “Translational Medicine and Clinical Science”

It is a great pleasure to invite you to the first Joint Winter School “Translational Medicine and Clinical Science” in Würzburg!

The tradition of a Winter School in Würzburg was founded in 2012 in parallel with the establishment of the Section Clinical Science in the Graduate School of Life Sciences (GSLS) as well as the foundation of a Program Clinical Research and Epidemiology for Medical students. The former Winter School “Clinical Epidemiology” focused on challenges of translating clinical research into clinical practice. In 2018, the new program and Master course in “Translational Medicine” funded within the Elite Network of Bavaria started. Thus, we will take the opportunity to cover the whole spectrum of translational medicine within the Winter School including also aspects of early translational research. The new concept of the Winter School will serve as one of the principal components of the teaching and training activities in translational medicine for medical students and young researchers here in Würzburg.

The organization and realization of the Winter School is supported by the Elite Network Bavaria, the Comprehensive Heart Failure Center (CHFC) and the Institute of Clinical Epidemiology and Biometry (ICE-B). The Winter School “Translational Medicine and Clinical Science” will highlight challenges in a timely translation of findings from the basic science into clinical research as well as of results from clinical studies into clinical practice using concrete clinical examples. Within the first Winter School, the rationale of a currently started European Union funded project will be presented addressing the question of appropriate secondary prevention in patients with intracranial hemorrhage and atrial fibrillation.

An internationally recognized faculty including guest speakers from across Germany will give the seminars and lectures. We wish all fellows a successful Winter School and a fruitful and lively discussion among all participants!

Flyer

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