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Medizinische Fakultät

Plötzlicher Herztod

19.11.2019

Bedrohliche Herzrhythmusstörungen und plötzlicher Herztod: Über diese Themen informieren Fachleute aus der Medizin bei einer öffentlichen Veranstaltung am Donnerstag, 21. November, im Uniklinikum Würzburg.

65.000 Menschen erleiden jedes Jahr allein in Deutschland einen plötzlichen Herztod, etwa 60.000 sterben daran. Das müsste nicht sein. Um über die Risiken, Diagnose- und Therapieverfahren aufzuklären, hat die Deutsche Herzstiftung den plötzlichen Herztod als Thema der Herzwochen 2019 gewählt, die bundesweit immer im November stattfinden.

In diesem Rahmen informieren Fachleute vom Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) und vom Universitätsklinikum Würzburg über die Ursachen bedrohlicher Herzrhythmusstörungen, wie man sie erkennt, behandelt und vermeidet. Die öffentliche Veranstaltung findet am Donnerstag, 21. November 2019, von 17 bis 20 Uhr im Hörsaal 1 des Zentrums für Innere Medizin (ZIM) in der Oberdürrbacher Straße 6 statt.

Wie es zum plötzlichen Herztod kommt

In der Regel ist der plötzliche Herztod die Folge einer bislang nicht erkannten Herzkrankheit. Umso wichtiger ist es, Gefahren vorzubeugen, sie rechtzeitig zu erkennen und konsequent zu behandeln. Wichtigste Ursache ist die koronare Herzkrankheit, die zum Beispiel durch Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes sowie durch einen ungesunden Lebensstil bedingt wird.

Unmittelbar ausgelöst wird der plötzliche Herztod fast immer durch Kammerflimmern. Entsprechend groß ist die Verunsicherung bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen. Professor Christoph Maack, Sprecher des DZHI, wird über die Ursachen und die Häufigkeit des plötzlichen Herztods referieren und Fragen zu Herzrhythmusstörungen beantworten.

Defibrillatoren und Herzschrittmacher

Eine sehr wirkungsvolle Therapie gegen lebensgefährliche schnelle Rhythmusstörungen besteht in der Implantation eines kleinen Defibrillators, auch ICD genannt. Am Universitätsklinikum Würzburg wurden zum Beispiel im vergangenen Jahr 124 Defibrillatoren und 168 Herzschrittmacher implantiert. Professor Wolfgang Bauer wird hier die verschiedenen Möglichkeiten vorstellen. Für Erfahrungsberichte stehen Mitglieder der ICD-Selbsthilfegruppe Würzburg zur Verfügung.

Wie man sich mit etablierten medikamentösen Therapien vor dem plötzlichen Herztod schützen kann, erklärt Dr. Thomas Fischer. Ferner berichtet der Privatdozent über die modernen Katheter- und Navigationstechniken, mit denen krankhafte Bereiche im Herzmuskel gezielt verödet werden können.

Wenn die Seele mitleidet

Ein weiteres, nicht zu vernachlässigendes Thema ist die Seele. Denn viele Herzerkrankungen gehen mit Ängsten und Depressionen einher. Dr. Stefan Schulz wird Ansätze vorstellen, wie man das Leben von Herzkranken langfristig verbessern und Ängste reduzieren kann. Eine Lösung kann die Teilnahme an einem ICD-Forum sein, einem sechswöchigen, moderierten Internet-Training mit Hilfe zur Selbsthilfe.

Manchmal liegt es in den Genen

Abschließend wird Professorin Brenda Gerull über das Risiko des plötzlichen Herztods bei angeborenen Herzerkrankungen sprechen. Vor allem das Auftreten des plötzlichen Herztodes in jungen Jahren ist typisch für eine erblich bedingte Herzrhythmusstörung oder Herzmuskelerkrankung. Daher plädiert die Kardiogenetikerin für eine detaillierte Ursachenklärung bei herzbedingten Todesfällen vor dem 45. Lebensjahr. So können in manchen Fällen Familienangehörige frühzeitig erfahren, ob sie möglicherweise dieselbe genetische Störung und ein hohes Risiko für eine Herzerkrankung haben.

Gespräche nach den Vorträgen

Moderiert werden die Vorträge mit anschließender Sprechstunde von Professor Ulrich Hofmann. Nach den Vorträgen gibt es die Möglichkeit, mit den Ärzten zu sprechen und sich über Defibrillatoren und Herzschrittmacher, aber auch über Erste-Hilfe-Maßnahmen zu informieren.

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