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Medizinische Fakultät

Alte Schriften: Bürgerinnen und Bürger lesen mit Studierenden

16.09.2025

Die Schriften Kurrent und Sütterlin lesen lernen: Dazu lädt der Lehrstuhl für Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaften alle Interessierten in und um Würzburg ein.

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Seite aus einem Poesiealbum in Kurrentschrift: „Schicksale, die von oben kommen / Sind Prüfungen zu unserm Frommen / Unglück, das wir nicht selbst verschuldet / Wird leicht erduldet. / Doch Wunden, die wir selber uns schlagen, / Sind schwer zu ertragen. / Doch deutsches Herz, verzage nicht / Thu‘ was Dein Gewissen spricht / Dieser Strahl des ewigen Lichts! / Thue recht und fürchte nichts! / Dein Bruder“ (Bild: Lehrstuhl für Europäische Ethnologie / Universität Würzburg)

Viele Dachböden und Keller in Franken beherbergen wahre Schätze. Doch die Kochrezepte von Großtante Luise, die Liebesbriefe der Großeltern oder die Feldpostbriefe des Urgroßvaters sind für die meisten ihrer Nachkommen nicht mehr lesbar.

Professorin Michaela Fenske und Pearl-Sue Carper vom Lehrstuhl für Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaften laden daher interessierte Bürgerinnen und Bürger ein, gemeinsam mit Studierenden der Kulturwissenschaften das Lesen der alten Schriften zu lernen.

Dazu läuft im Wintersemester 2025/26 der digitale Lesekurs „Erlesenes Franken“. Er findet ab 21. Oktober alle zwei Wochen immer dienstags von 18 bis 20 Uhr statt. Wer teilnehmen möchte, kann sich direkt an die Professorin wenden, michaela.fenske@uni-wuerzburg.de. Nötig für die Teilnahme am Kurs ist ein internetfähiger Computer.

Diversität im Kurs fördert das Lernen

Der Lehrstuhl bietet den Kurs bereits zum fünften Mal an. Das Curriculum aus verschiedenen Quellen – vom Poesiealbum bis hin zu historischen Briefen – habe sich bewährt, wie Michaela Fenske sagt. „Als hervorragend lernfördernd hat sich außerdem die Zusammenarbeit von Menschen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Herkunft erwiesen.“

Nicht wenige Teilnehmende kommen im Kurs auf den Geschmack und arbeiten dann in der gemischten Selbstzeugnisse-Gruppe des Lehrstuhls weiter. Hier erschließen Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit Studierenden historische Quellen, wie Tagebücher oder Briefe, für die weitere Forschung.


Schwerpunkt in der Lehre 

Die historische Kulturanalyse gehört zu den Ausbildungsschwerpunkten des Würzburger Lehrstuhls für Europäische Ethnologie. Die Studierenden lernen das Lesen historischer Quellen unter anderem anhand der stetig wachsenden Sammlung unterfränkischer Selbstzeugnisse aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des vergangenen fränkischen Alltagslebens. Zugleich erwerben sie wichtiges Rüstzeug für den Berufsalltag in Museen, Archiven oder Kulturämtern.
 

Von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Universität Würzburg

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