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Medizinische Fakultät

Biologie-Alumna Hanna Zieger über die Arbeit in einem Start-up

04.11.2025

Hanna Zieger ist fasziniert von Nervenzellen. In einem Start-up in Frankreich arbeitet sie daran, den Zellen ihre Geheimnisse zu entlocken und das neue Wissen gegen Krankheiten einzusetzen.

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Biologin Hanna Zieger ist Alumna der Uni Würzburg. (Bild: privat)

Was arbeiten Absolventinnen und Absolventen der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU)? Um den Studierenden verschiedene Perspektiven vorzustellen, befragen Michaela Thiel und ihr Team vom zentralen Alumni-Netzwerk „Uni Wü Community“ regelmäßig ausgewählte Ehemalige.

Heute im Interview: Hanna Zieger. Sie hat an der JMU Biologie studiert und arbeitet heute beim Start-up Apateya in Bordeaux (Frankreich) als Head of preclinical research and development. Das Unternehmen entwickelt Therapien gegen neuropathische Schmerzen.

Hanna, was fasziniert Dich besonders an Deiner Arbeit?

Ganz banal gesagt: Nervenzellen. Ich arbeite viel am Mikroskop und freue mich auch nach vielen Jahren noch darüber, sie zu betrachten und ihnen ihre Geheimnisse zu entlocken. Ich finde es sehr bereichernd, zu entdecken – sich Fragen zu stellen und Antworten zu finden. Und ich mag es, mir ständig neue Techniken und neues Wissen anzueignen und Herausforderungen anzunehmen.

Wie würdest Du einem Laien Deinen Job beschreiben?

Er ist sehr abwechslungsreich! Zu meinen Aufgaben gehört die Forschung im Labor, aber ich bin auch an den Studien beteiligt, die für die Entwicklung eines wirkungsvollen und vor allem sicheren Medikaments bis zur klinischen Phase nötig sind. Dazu gehören die Planung und Durchführung zahlreicher Forschungsstudien ebenso wie die Zusammenarbeit mit Firmen, die Medikamente entwickeln und herstellen. Teil meiner Arbeit ist außerdem der Austausch mit Patientengruppen sowie mit Medizinerinnen und Medizinern, um die Patientenbedürfnisse genau zu verstehen. Zu guter Letzt stehe ich in Kontakt mit den Behörden, die für die Zulassung von Medikamenten zuständig sind.

Wusstest Du schon im Studium, was Du später machen möchtest?

Meine Schwerpunkte waren Neurobiologie, Biochemie und Biopsychologie. Neurobiologie hat mich schon immer sehr fasziniert, weil ich verstehen wollte, wie ein komplexes Organ wie das Gehirn funktioniert. Biochemie hielt ich als eine Art handwerkliche Ausbildung für sinnvoll, da ich gerne im Labor arbeiten wollte. Und Biopsychologie schien mir eine gute Ergänzung, um noch eine andere Perspektive einzunehmen. Was ich später machen wollte, wusste ich nicht wirklich – ich habe immer das gemacht, was mich im Moment interessierte, und dann den nächsten Schritt getan.

Du hast auch an der Universität Bordeaux gearbeitet. Was ist in einem Start-up anders?

Für mich hat sich mein Aufgabenfeld deutlich erweitert und ich trage mehr Verantwortung. Die Forschung im Start-up ist zielgerichteter – man hat ein klares Ziel, einen Zeitplan. Auch finde ich die Arbeit dynamischer, da ich mich mehr mit Kollegen und Kolleginnen austausche. Zudem kann ich selbstständiger arbeiten, mehr eigene Ideen einbringen und teils auch mehr ausprobieren.

Was ist Deine liebste Erinnerung an die Studienzeit?

Ich bin in Würzburg zur Schule gegangen und habe zuerst in Mainz und Berlin studiert. Als Studentin an der JMU habe ich dann nochmal andere Seiten Würzburgs kennengelernt und in vollen Zügen ausgekostet: die Bars, die Weinfeste, die Freiheiten und die Atmosphäre einer Studentenstadt.

Vielen Dank für das Gespräch!


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Von Michaela Thiel / Robert Emmerich

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