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Medizinische Fakultät

100.000 Euro für JMU-Krebsforschung

20.11.2018

Bei einer Benefizgala Anfang November gab die Stiftung zur Förderung der Krebsforschung an der JMU Würzburg die ersten sieben wissenschaftlichen Projekte bekannt, die insgesamt mit über 100.000 Euro gefördert werden.

Gruppenfoto der Preisträger von „Forschung hilft“.
Die Förder-Hauptpreise gingen an drei Arbeitsgruppen: Dr. Giacomo Cossa (Lehrstuhl für Biochemie und Molekularbiologie der JMU Würzburg) bekam den Preis von Annika Knürr überreicht, Dr. Michael Hudecek (Medizinische Klinik und Poliklinik II des Uniklinikums Würzburg) von Constanze Schönherr, Dr. Martin Kortüm (Medizinische Klinik II) von Stephanie Ilg-Kowalczyk. Fünfte von links: Gabriele Nelkenstock, die Vorsitzende des Stiftungsrates von „Forschung hilft“. (Bild: Angelika Cronauer)

Der Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ gründete Ende vergangenen Jahres unter dem Namen „Forschung hilft“ eine Stiftung zur Förderung der Krebsforschung an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Im Rahmen der Benefizgala „Was Spenden & Stiften alles kann“ am 3. November 2018 konnten die ersten 100.000 Euro als Förderpreise an sieben neuartige, in Würzburg entwickelte onkologische Behandlungsansätze ausgeschüttet werden.

Drei Mal 20.000 Euro für aussichtsreiche Projekte

Jeweils 20.000 Euro erhielten drei Arbeitsgruppen. Unter diesen forschen Dr. Giacomo Cossa und Prof. Dr. Martin Eilers vom Lehrstuhl für Biochemie und Molekularbiologie der Uni Würzburg, an Medikamenten, die fehlerhafte Proteine im Zellkern angreifen. Diese Proteine sind bei vielen Krebsarten die Ursache dafür, dass die Zellen entarten.

Die Forschergruppe um Dr. Michael Hudecek und Dr. Thomas Nerreter, beide von der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Uniklinikums Würzburg (UKW), hat über spezielle T-Zellen einen Weg gefunden, über den sich das körpereigene Immunsystem gegen Tumorzellen wenden kann.

Das Multiple Myelom, eine bösartige Krebserkrankung des Knochenmarks, kann Resistenzen gegen Medikamente entwickeln. Die dritten 20.000 Euro gingen an Dr. Martin Kortüm von der Medizinischen Klinik II des UKW, der dem zugrundeliegenden Mechanismus auf der Spur ist.

Jeweils 10.000 Euro für vier weitere Forschungsvorhaben

Vier weitere Erfolg versprechende Projekte erhielten jeweils 10.000 Euro. So wollen Dr. Carsten Hagemann und Dr. Mario Löhr, beide von der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik des UKW, mit feinen Bläschen Chemotherapeutika zu Hirntumoren transportieren, um diese lokal begrenzt zu behandeln.

Prof. Dr. Andreas Beilhack und Prof. Dr. Harald Wajant, beide von der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des UKW, suchen nach Wegen, die körpereigene Immunabwehr von Krebspatienten zu reaktivieren. Prof. Dr. Volker Kunzmann von der Medizinischen Klinik und Poliklinik II arbeitet daran, die Heilungschancen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs zu verbessern und Prof. Dr. Achim Wöckel von der Würzburger Universitätsfrauenklinik setzt sich für eine bessere Versorgung bei Brustkrebs ein.

Emotionale Benefizgala

Die Förderpreisübergabe war eingebettet in eine bewegende Benefizgala mit mehr als 200 geladenen Gästen. So wurden die drei Hauptpreise von drei jungen Frauen überreicht, die mit dem Thema Krebs in jeweils höchst persönlicher Verbindung stehen: als geheilte Brustkrebspatientin, als Brustkrebspatientin in aktueller Behandlung und als Schwester eines an Krebs Verstorbenen. Weitere Preisübergaben übernahmen Handballer der DJK Rimpar Wölfe, die die Stiftung „Forschung hilft“ schon seit längerem unterstützen.

Nach dem offiziellen Part lockerte der Nürnberger Kabarettist Dr. Oliver Tissot die Stimmung des Publikums mit seiner Wortakrobatik auf. Dabei schaffte er es, dem ernsten Thema Krebs gleichzeitig mit Respekt und Humor entgegenzutreten. Für die musikalische Unterhaltung sorgte das „Trio Clarino“ mit Stücken namhafter Komponisten aus der Swing-Ära.

Unter dem Strich über 12.000 Euro für weitere Förderungen gesammelt

Bei dem vom Team des Wöllrieder Hofs kulinarisch abgerundeten Abend kamen durch Spenden spontan 10.365 Euro für zukünftige Förderungen zusammen, die im Nachgang nochmals um weitere 2.200 Euro von einem Spender ergänzt wurden.

Susanne Just /UKW

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