Intern
  • Studierende der Medizin im OP
  • Beispieluntersuchung eines Patienten durch Medizinstudentin
  • Untersuchung eines Patienten durch Studierende der Medizin
Medizinische Fakultät

Leitbild Lehre der Medizinischen Fakultät Würzburg

Die Medizinische Fakultät Würzburg versteht Lehre als einen gemeinsamen Bildungsprozess von Lehrenden und Studierenden, der die Ausbildung wissenschaftlich fundierter, patientenorientierter, verantwortungsbewusster und im interprofessionellen Kontext handlungsfähiger Fachpersonen in Medizin, Gesundheitsversorgung und biomedizinischer Forschung ermöglicht.

Unsere Studiengänge – Humanmedizin, Zahnmedizin, Biomedizin, Translational Medicine, Translational Neuroscience, Hebammenwissenschaft und Pflegewissenschaft – vermitteln fundiertes Wissen und fördern fachliche, methodische und persönliche Kompetenzen für ein qualifiziertes, reflektiertes und zukunftsgerichtetes berufliches Handeln.

 

Unsere Lehre ist:

1. Wissenschaftsbasiert und forschungsnah
Wir fördern kritisches und analytisches Denken und stärken die Fähigkeit, sich lebenslang evidenzbasiertes Wissen anzueignen. Studierende erwerben Kompetenzen im wissenschaftlichen Arbeiten und in begründeter Entscheidungsfindung. Sie lernen Forschungsergebnisse einzuordnen, deren Grenzen zu erkennen und mit Unsicherheiten umzugehen. Zugleich werden sie für offene Fragen sensibilisiert und ermutigt, Neugier auf wissenschaftliche Zusammenhänge zu entwickeln.

2. Patienten- und praxisorientiert
Unsere Lehre verbindet theoretisches Wissen mit praktischer, klinischer und professionsspezifischer Ausbildung. Im Zentrum stehen die Patientinnen und Patienten sowie die Verantwortung für eine qualitativ hochwertige, ethisch reflektierte und evidenzbasierte Versorgung. Die Studierenden erwerben Handlungskompetenz in Versorgungssituationen und entwickeln eine professionelle Haltung und ein verantwortungsbewusstes berufliches Selbstverständnis, das patientenorientierte Kommunikation und interprofessionelle Teamfähigkeit einschließt. Sie lernen, Diversität im medizinischen Kontext bewusst wahrzunehmen und verantwortungsvoll in ihr eigenes Handeln einzubeziehen.

Studierende in biomedizinisch-translationalen Studiengängen erwerben zudem fundierte methodische und analytische Kompetenzen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Klinik. Darüber hinaus vertiefen sie ihr Verständnis biologischer und molekularer Mechanismen von Gesundheit und Krankheit und lernen, experimentelle, theoretische und translationale Ansätze im klinischen Kontext weiterzuentwickeln.

3. Persönlichkeitsbildend, wertereflektierend und ethisch fundiert
Wir fördern die Entwicklung eines reflektierten, historisch informierten, verantwortungsbewussten und professionellen Selbstverständnisses. Dazu zählen Selbstreflexion, ein konstruktiver Umgang mit Fehlern, Teamfähigkeit sowie ein respektvoller, wertschätzender und diskriminierungsfreier Umgang mit Patientinnen und Patienten, Kolleginnen und Kollegen sowie Mitstudierenden. Das Verständnis der eigenen Berufsrolle wird dabei gezielt gestärkt. Wir sensibilisieren für die ethische Komplexität medizinischen Handelns und befähigen dazu, mit Herausforderungen reflektiert und verantwortungsvoll umzugehen. Zugleich schärfen wir das Bewusstsein für die Grenzen ärztlichen Handelns und die Bedeutung von Selbstfürsorge im medizinischen Beruf.

4. Lernförderlich, partizipativ und demokratisch verankert
Wir pflegen eine Kultur der Beteiligung, in der Lehrende und Studierende konstruktiv zusammenwirken und gemeinsam zur Qualität und Weiterentwicklung von Lehre und Studium beitragen. Lehrende gestalten diesen Prozess mit fachlicher und didaktischer Verantwortung und schaffen Strukturen, die lernförderlich wirken und die fachliche sowie persönliche Entwicklung der Studierenden begleiten. Dabei eröffnen wir Raum für kreative Ideen und innovative Formen des Lehrens und Lernens. Aktive Beteiligung, Feedbackbereitschaft und vielfältige Lernwege der Studierenden werden wertgeschätzt und unterstützt. Wissensvermittlung erfolgt auf der Grundlage der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Sie ist eingebettet in eine kultursensible und weltanschaulich offene Haltung, die Vielfalt anerkennt und aktiv einbindet. Inklusion und Teilhabe werden ermöglicht. Meinungsfreiheit sowie der wissenschaftsgeleitete Diskurs bilden die Basis von Lehre und Lernen.

5. Nachhaltig und gesellschaftlich verantwortlich
Unsere Lehre integriert ökologische, soziale und ökonomische Dimensionen nachhaltigen Handelns. Studierende werden darin bestärkt, globale Herausforderungen wie den Klimawandel, soziale Ungleichheiten und Ressourcenknappheit im Gesundheitskontext zu erkennen, kritisch zu reflektieren und verantwortungsbewusst in ihr professionelles Handeln einzubeziehen. Sie engagieren sich für ein gerechtes, nachhaltiges und zukunftsfähiges Gesundheitssystem.

In den biomedizinisch-translationalen Studiengängen setzen sich die Studierenden zudem mit der gesellschaftlichen Relevanz biomedizinischer Forschung auseinander und beschäftigen sich mit ethischen Fragestellungen des experimentellen Arbeitens und des Technologietransfers. Sie lernen, das Potenzial grundlagenwissenschaftlicher und translationaler Innovationen verantwortungsbewusst zu bewerten und für eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung einzusetzen.

6. Digital unterstützt und ressourcenschonend
Wir setzen digitale Technologien gezielt zur Unterstützung von Studium, Lehre und Studienorganisation ein. Digitale Formate und Tools erleichtern Lehr-, Prüfungs- und Verwaltungsprozesse, fördern Transparenz und ermöglichen flexibles, ortsunabhängiges Lernen. Sie tragen zu einem effizienten, ressourcenschonenden und nachhaltigen Einsatz personeller Kapazitäten und materieller Mittel bei.

7. International orientiert und offen für akademischen Austausch
Wir fördern internationale Perspektiven in Studium und Lehre und gestalten eine wertschätzende, weltoffene Atmosphäre, die Vielfalt als Chance für gemeinsames Lernen begreift. Studierende und Lehrende erwerben interkulturelle Kompetenzen, beteiligen sich an internationalen Bildungs- und Forschungsaktivitäten und lernen, globale Herausforderungen im Gesundheitswesen einzuordnen. Internationalität stärkt den wissenschaftlichen Dialog, kulturelle Sensibilität und die Fähigkeit, in global vernetzten Gesundheits- und Wissenschaftssystemen verantwortungsvoll zu handeln.

Stand: 28.07.2025