Neue Wege sollen die HPV-Impfquote in Bayern erhöhen
09/16/2025Nur gut jedes zweite Mädchen und jeder dritte Junge sind gegen Humane Papillomviren geimpft. Aus diesem Grund hat das Bayerische Zentrum für Krebsforschung jetzt eine umfassende Aufklärungskampagne gestartet.

Die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) bietet einen wichtigen Schutz vor späteren Krebserkrankungen nach entsprechenden Infektionen. Im Jahr 2023 lag die HPV-Impfquote deutschlandweit jedoch erst bei 55 Prozent bei den 15-jährigen Mädchen und bei 34 Prozent bei den 15-jährigen Jungen.
Das Bayerische Zentrum für Krebsforschung (BZKF) hat deshalb jetzt in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention und der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen eine umfassende Aufklärungskampagne zur HPV-Impfung ins Leben gerufen. Diese Initiative zielt insbesondere auf die Ansprache von Ärztinnen und Ärzten der Fachbereiche Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie sowie der Zahnmedizin ab.
Risikofaktor für Krebserkrankungen im Hals-Rachen-Bereich
HP-Viren lösen nicht nur gynäkologische Tumoren wie Gebärmutterhalskrebs aus, sondern stellen auch einen erheblichen Risikofaktor für Krebserkrankungen im Hals-Rachen-Bereich dar. Die Aufklärungskampagne hat das Ziel, die Wissenslücke über die Möglichkeit der Impfung zu schließen und die Impfbeteiligung zu erhöhen. Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach betonte: „Es ist wichtig, dass die HPV-Impfquoten deutlich steigen. Denn eine Impfung kann fast vollständig vor einer Infektion mit den häufigsten krebsauslösenden HPV-Typen schützen. Deshalb werben wir dafür, die Impfung wahrzunehmen.“
Professor Claus Belka, stellvertretender Direktor des BZKF und Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am LMU Klinikum München, erklärt: „Eltern und Jugendliche wissen immer noch viel zu wenig über HPV und die Impfung. Unter dem Motto ‚Zum Zahnarzt geht jeder‘ und ‚Ohrenschmerzen sind auch häufig‘ möchten wir Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie HNO-Ärztinnen und HNO-Ärzte als wesentliche Partner in der Aufklärung gewinnen. Dadurch können wir gemeinsam Zielgruppen erreichen, die bisher nur schwer für das Thema sensibilisiert werden konnten.“
Die HPV-Impfung wird von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, in Arztpraxen der Kinder- und Jugendmedizin, Allgemeinmedizin, Urologie oder Gynäkologie durchgeführt. Eine Impfempfehlung besteht für Mädchen und Jungen von 9 bis 14 Jahren, da die Impfung vor dem ersten Sexualkontakt am wirksamsten ist. Auch Erwachsene profitieren von einer Impfung, da diese sie vor HP-Virustypen schützen kann, mit denen noch kein Kontakt bestand.
Das Bayerische Zentrum für Krebsforschung
Das BZKF ist ein Zusammenschluss der sechs bayerischen Universitätskliniken und Universitäten in Augsburg, Erlangen, den zwei Standorten München, Regensburg und Würzburg. Gegründet im Jahr 2019, verfolgt es das Ziel, allen Bürgerinnen und Bürgern in Bayern Zugang zu bestmöglichen, neusten und innovativen Krebstherapien zu bieten – unabhängig von ihrem Wohnort.