Junger Brückenbauer aus Würzburg
11/25/2025Hannes Keiling, Doktorand am Institut für Organische Chemie, hat beim Mexican Science Day in Berlin den 1. Preis gewonnen. Mit den damit verbundenen 12.000 Euro kann er nun einen wissenschaftlichen Workshop in Mexiko planen.
Ein Verfahren, das unter anderem dazu beitragen kann, Krankheitsmechanismen zu entschlüsseln: Daran forscht Hannes Keiling. Der 25-jährige ist Doktorand am Institut für Organische Chemie der Universität Würzburg, im Januar 2025 hat er sein Promotionsprojekt bei Professor Jürgen Seibel gestartet.
Worum es in seinem Projekt genau geht, darf Keiling aktuell nicht sagen – die Gefahr ist zu groß, dass er dadurch potenzielle Patente gefährden würde. Nur so viel: „Ich bewege mich im Bereich der Grundlagenforschung im Zusammenhang mit neuen Therapien bei chronischen Krankheiten.“
Mit einem anderen Forschungsgebiet, bei dem er offensichtlich nicht zum Schweigen gezwungen ist, war Keiling jetzt schon erfolgreich: Bei einem Science Slam im Rahmen des Mexican Science Days in Berlin überzeugte er sowohl mit seinem klaren und mitreißenden Vortragsstil als auch mit den wissenschaftlichen Details seiner Präsentation die internationale Jury und erhielt den mit 12.000 Euro dotierten Preis. Der Titel seines Vortrags: “Building Bridges in Vaccine Chemistry: Smart Multifunctional Linkers für Viral Capsid-Based Vaccines”.
Langjährige Kontakte zwischen Würzburg und Mexiko
Brücken werden hier tatsächlich im doppelten Sinne gebaut, im molekularen ebenso wie im geographischen. Denn das Preisgeld ist dafür vorgesehen, dass Hannes Keiling nach Mexiko reist und einen Workshop organisiert, der die seit Jahren etablierten wissenschaftlichen Verbindungen zwischen der Arbeitsgruppe von Jürgen Seibel und mexikanischen Forschenden fortsetzt und weiter ausbaut.
Unter anderem wird Keiling dort an der Entwicklung der nächsten Generation von Impfstoffen mitarbeiten. Ziel ist die Konstruktion eines Systems, welches die Kosten und die Zeit, die für die Entwicklung neuer Impfstoffe benötigt werden, drastisch reduziert.
Auch wenn das für ihn viel Arbeit in den kommenden Monaten bedeutet – der Workshop soll bereits im Frühjahr 2026 stattfinden – freut sich Keiling über diese Möglichkeit. „Auslandserfahrungen sind für die persönliche und die professionelle Entwicklung wichtig“, sagt er. Er jedenfalls könne sich wenig Interessanteres vorstellen, als auf diesem Weg in einen internationalen Forschungskontext einzutauchen.
Der Mexican Science Day
„Science connects: Mexico & Germany – Beyond Now“: So lautete das Motto des diesjährigen Mexican Science Days, den die mexikanische Botschaft am 4. November gemeinsam mit dem Bundesforschungsministerium im Rahmen der Berlin Science Week organisiert hatte. Neben Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen über KI in Wissenschaft und Kunst sowie über die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit stand auch ein Science Slam auf dem Programm.
Weitere Informationen:
Website der Arbeitsgruppe von Professor Seibel
Mexican Science Day bei der FU Berlin
