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Uni schickt sechs Anträge ins Rennen

20.10.2010 |

Am 1. September war Einsendeschluss für die Antragsskizzen zur dritten und vorerst letzten Runde der Exzellenzinitiative. Rund 2,7 Milliarden Euro stehen zur Verteilung an. So viel Geld wollen Bund und Länder im Zeitraum von 2012 bis 2017 über die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den Universitäten zukommen lassen. Ähnlich groß ist die Konkurrenz darum: 227 Anträge gingen im aktuellen Bewerbungsverfahren bei der DFG ein.

Die Universität Würzburg ist mit sechs Anträgen in allen drei Förderlinien vertreten:

Zukunftskonzept

Die Königsdisziplin der Exzellenzinitiative ist das „Zukunftskonzept“. Zweistellige Millionenbeträge können erfolgreiche Universitäten in dieser Kategorie jährlich erhalten, um sich im weltweiten Vergleich den Status einer Eliteuniversität zu erarbeiten.

Neun Universitäten werden auf diese Weise bereits gefördert. Es wird erwartet, dass bis zu fünf neue Universitäten in diesen Kreis aufgenommen werden. Die Vorgabe ist allerdings, dass nicht mehr als zwölf Hochschulen in diesem Bereich gefördert werden sollen.

Die Universität Würzburg befindet sich mit ihrem Konzept „Research Campus Würzburg“ in der Gesellschaft von 21 neu ins Rennen gegangenen Hochschulen, die sich alle eine Chance ausrechnen.

Exzellenz-Cluster

Mit nahezu 60 Prozent der 2,7 Milliarden Euro will die DFG so genannte „Exzellenzcluster“ unterstützen. Solche Einrichtungen sind nach dem Modell der DFG-Forschungszentren wie dem hiesigen Rudolf-Virchow-Zentrum konzipiert. Die Universität Würzburg hat sich mit drei Cluster-Konzepten beworben:

Der Antrag auf das Theodor-Boveri-Cluster wird vor allem vom Biozentrum und dem Rudolf-Virchow-Zentrum sowie Einrichtungen der Medizin getragen. In diesem Cluster wollen Wissenschaftler molekulare Krankheitsmechanismen untersuchen.

Ein Konsortium von Arbeitsgruppen aus Biologie, Medizin und Chemie/Pharmazie tritt mit einem Konzept an, dessen Titel Programm ist: „Grenzen überwinden: Auf dem Weg zu einer neuen Infektionsbiologie“. Hier soll es darum gehen, wie die natürlichen Barrieren gegenüber Infektionen beschaffen sind und wie sie gestärkt werden können.

Die dritte Cluster-Skizze verfolgt das Ziel, „Determinanten des Verhaltens“ aufzuspüren und zu erklären. Dazu werden unter Federführung der Psychologie Wissenschaftler aus sechs Fakultäten zusammenwirken. Sie alle wollen gemeinsam untersuchen, wie Verhalten von einer Vielzahl von äußeren und inneren Einflüssen beeinflusst wird.

Diese drei Skizzen aus Würzburg konkurrieren mit 104 Anträgen anderer Universitäten.

Graduiertenschulen

Auch bei den Graduiertenschulen – einer weiteren Förderlinie der Exzellenzinitiative – ist der Wettbewerb hart: 98 Antragsskizzen gingen bei der DFG ein. Die Universität Würzburg hat auf diesem Feld in den vergangenen Jahren viel Grundlagenarbeit geleistet. Einen Erfolg gab es schon bei der ersten Runde der Exzellenzinitiative im Jahr 2006, als der Antrag der Graduate School of Life Sciences bewilligt wurde. Nun bewirbt sich die Universität mit zwei neuen Konzepten, die unter dem Dach der universitätsweiten Graduiertenschule stehen:

In den Naturwissenschaften konzentriert sich die „Röntgen Graduate School“ auf maßgeschneiderte Materialien im mikroskopischen Maßstab. Die gezielte Herstellung dieser Materialen und die Untersuchung ihrer Eigenschaften verlangt nach einem Zusammenspiel von Chemikern und Physikern und einer entsprechenden Ausbildung der Promovierenden.

Rund um das neue Zentrum für Musikwissenschaft und die Philologien formiert sich die zweite Antragsskizze. Die Promotionsprojekte werden sich in einem breit angelegten, interdisziplinären Umfeld mit „Ästhetischen Strukturen in Musik und Literatur“ befassen.

Der weitere Ablauf

Wie geht es weiter? Die Gutachter haben nun bis März 2011 Zeit, sich eine Meinung über die Anträge zu bilden. Dann wird die DFG eine Auswahl der Antragsteller dazu auffordern, bis September 2011 ihre Skizzen zu vervollständigen und detaillierte Anträge auszuarbeiten. Über diese soll im Sommer 2012 im Wettbewerb mit den bereits bestehenden Einrichtungen entschieden werden. Die Förderung erfolgreicher Antragsteller soll schließlich im November 2012 beginnen.

Die Exzellenzinitiative

Der Wettbewerb ist eine Initiative des Bundes und der Länder. Er hat das Ziel, den Wissenschaftsstandort Deutschland zu stärken, seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und herausragende Leistungen der Universitäten sichtbarer zu machen. In der ersten Runde der Exzellenzinitiative finanziert die DFG 39 Graduiertenschulen, 37 Exzellenzcluster und neun Zukunftskonzepte mit insgesamt 1,9 Milliarden Euro.

Weitere Infos über die Exzellenzinitiative