Preis für neues Schülerprojekt

Energie zum Anfassen: Dieses Kooperationsprojekt von Christoph Stolzenberger und Professor Dr. Thomas Trefzger von der Universität Würzburg mit dem P-Seminar Physik des Wirsberg-Gymnasiums unter der Leitung von Dr. Matthias Galmbacher wurde jetzt bei einem Bundeswettbewerb mit 10.000 Euro ausgezeichnet.
Christoph Stolzenberger (26) stammt aus Aschaffenburg. An der Uni Würzburg hat er Physik studiert, derzeit macht er seine Doktorarbeit bei Professor Thomas Trefzger am Lehrstuhl für Physik und ihre Didaktik. Sein Thema: Kooperationen der Universität mit den Projektseminaren (P-Seminaren) der Gymnasien.
Mit dem P-Seminar Physik des Würzburger Wirsberg-Gymnasiums arbeitete Stolzenberger just in dem Moment zusammen, als das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einen Wettbewerb ausrief. Gemeinsam mit den 13 Schülerinnen und Schülern der elften Jahrgangsstufe und ihrem Lehrer Dr. Matthias Galmbacher beteiligte sich Stolzenberger daran: mit der Projektidee „Energie zum Anfassen – Lernmodule für ein Schullandheim“. Weitere Partner sind das Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung und das Bayerische Schullandheimwerk.
13 Gewinner wurden nun ausgerufen. Sie bekommen jeweils 10.000 Euro; das Geld müssen sie für die Umsetzung ihrer Projekte verwenden.
Schullandheim in der Rhön als Lernort
Was das Projekt-Team anstrebt? Im Blick ist das Schullandheim „Thüringer Hütte“ im bayerischen Landkreis Rhön-Grabfeld: Dort sollen die Energie-Lernmodule und das pädagogische Konzept überarbeitet und erweitert werden. Seit 15 Jahren sind die Materialien schon in Gebrauch – Zeit also, sie an aktuelle Entwicklungen anzupassen. Das Lernangebot des Schullandheims soll zudem künftig mit einem Planspiel verknüpft werden.
Solar-Koffer, Ergometer und andere Energie-Experimente
Rund 800 Schüler der Jahrgangsstufen vier bis sieben halten sich jedes Jahr in der Thüringer Hütte auf. Fünf Tage lang bekommen sie dort Einblick in die Welt der Energie, unter anderem durch Experimente aus einem Solar-Koffer oder einem Wind-Koffer.
Das Würzburger Projektteam will das Angebot der Hütte auf den neuesten Stand bringen und erweitern – beispielsweise um ein Ergometer, mit dem die Schüler Energiesparlampen, normale Glühlampen oder ein Radio in Gang bringen können. Vorstellbar ist auch der Einsatz einer Wärmebildkamera, um die Isolierung von Häusern zu untersuchen.
Spiel-Idee: Energie-Erzeugung verbessern
„Eine nachhaltige Umwelterziehung zu Fragen der Energieversorgung muss mehr umfassen als das bloße Abarbeiten einzelner Bausteine zum Thema Energie in einem Schullandheim“, schreiben die Würzburger in ihrem Wettbewerbs-Antrag. Darum wollen sie erreichen, dass sich die Schüler auch vorher und nachher mit dem Thema Energie befassen – in Form eines Planspiels.
Die Idee: Die Schulklasse wird in Gruppen aufgeteilt, jede davon repräsentiert ein Gebiet der Erde mit unterschiedlichen Grundvoraussetzungen. Eine Gruppe könnte beispielsweise eine afrikanische Region vertreten, in der es zwar viel Sonnenenergie, aber nur sehr wenig Wasser, Geld oder Know-how gibt. Aufgabe der Schüler soll es dann sein, die Erzeugung von Energie in ihrer Region zu verbessern und dabei den Schutz der Umwelt zu berücksichtigen.
Erster Testlauf im Herbst geplant
Wie das Energie-Planspiel im Detail ablaufen wird, steht noch nicht fest – schließlich hat die Arbeit am Projekt erst begonnen. Spiel und Lernmodule sollen im Juli fertig sein, ein erster Testlauf mit Schülern ist für den Herbst geplant. Am Ende sollen die Energie-Lernmodule in der Thüringer Hütte in ein Niedrigenergiehaus einziehen: Einen solchen Neubau plant die Diözese Würzburg, die Trägerin des Schullandheims ist.
Weitere Informationen zum Wettbewerb und dem Wissenschaftsjahr Energie unter www.energie-fuer-ideen.de und www.zukunft-der-energie.de
Kontakt
Christoph Stolzenberger, Lehrstuhl für Physik und ihre Didaktik, Universität Würzburg, T (0931) 31-88132,
cstolzenberger@physik.uni-wuerzburg.de