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Mehr Praxis im Lehramtsstudium

18.05.2010 |
Von Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Mit einem Kamm untersuchen zwei Schüler die Brechung von Licht. (Foto: Thomas Trefzger)

Als Anerkennung für herausragende Leistungen im Bereich der Lehrerbildung vergibt der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband BLLV alle zwei Jahre den Preis „Pädagogik Innovativ“. In diesem Jahr hat der Verband zwei Preisträger ermittelt. Einer von ihnen ist das MIND-Zentrum der Universität Würzburg.

Mathematik, Informationstechnologie und die Naturwissenschaften Biologie, Chemie, Geographie und Physik: Diese Fächer verbergen sich hinter der Abkürzung MIND in dem Begriff „MIND-Zentrum“. Ihr gemeinsames Ziel: In dem im April 2009 gegründeten Didaktik-Zentrum sollen Lehramtsstudierenden aller Schularten und aller Fächerkombinationen eine fächerübergreifende und schulpraxisbezogene Ausbildung erhalten.

Das Konzept hat den BBLV überzeugt. Der Verband hat dem Projekt deshalb jetzt den Förderpreis „Pädagogik Innovativ 2010“ zuerkannt – gemeinsam mit einem Projekt der Universität Eichstätt. Insgesamt 27 Antragsteller hatten sich um den Preis beworben; die beiden Gewinner teilen sich das Preisgeld von 5000 Euro.

Das Lehr-Lern-Labor bildet das Kernstück

Kern des MIND-Zentrums ist das Lehr-Lern-Labor L3, eine interdisziplinäre Begegnungsstätte für Lehrer, Referendare, Lehramtsstudierende und Schüler, die fächerübergreifend arbeitet und stark auf die Praxis des Lehrerberufs ausgerichtet ist.

Die Idee dahinter? Im Lehr-Lern-Labor können die Studierenden Experimentier- und Forschungsangebote für Schüler konzipieren. Außerdem betreuen sie die Schulklassen dort auch und sammeln so praktische Erfahrungen für den späteren Berufsalltag. Das Projekt läuft unter der Federführung des Physik-Didaktikers Thomas Trefzger, der bereits mehrere Experimentierlabore für Schüler und angehende Lehrer realisiert hat. So konnten im vergangenen Jahr bereits mehr als 1000 Schüler Lehr-Lern-Labore zu Themen aus den Fächern Biologie und Physik besuchen.

Lehr-Lern-Labore sollen jedoch nicht nur ein Experimentier- und Forschungsangebot für Schulklassen schaffen, sondern vor allem die Lehramtsausbildung durch einen deutlich höheren Berufsfeld- und Praxisbezug verbessern.

Räumliche Konzentration auf dem Leighton-Areal

Das MIND-Zentrum wird voraussichtlich Mitte 2011 auf dem neuen Hubland-Campus, dem ehemaligen Leighton-Gelände, physisch sichtbar. Im Gebäude der ehemaligen Middle-School werden dann interdisziplinäre Lehrveranstaltungen für Lehramtsstudierende stattfinden, dort werden die schon jetzt bestehenden Lehr-Lern-Labore zusammengeführt. Diese räumliche Konzentrierung erlaubt einerseits eine fächerübergreifende didaktische Zusammenarbeit; durch die direkte Nachbarschaft zu den Naturwissenschaften auf dem alten Hubland-Campus bleibt andererseits die enge Kooperation mit den Fachwissenschaften bestehen.

Der Förderpreis „Pädagogik Innovativ“

Methoden und Inhalte in der Lehrerbildung neu zu überdenken und zu überarbeiten: Dazu will der BLLV mit seinem Förderpreis „Pädagogik Innovativ“ anregen. Projekte, die diese Anforderungen erfüllen, will der Verband auf diesem Weg einer großen Öffentlichkeit bekannt machen. Denn schließlich seien innovative Wege bei Lehrveranstaltungen an jeder bayerischen Universität zu finden, so der BLLV. Allerdings blieben diese „zumindest überregional der wissenschaftlichen und studentischen Öffentlichkeit weitgehend unbekannt.“ Der Preis wird am 22. Juni in München verliehen.

Kontakt: Prof. Dr. Thomas Trefzger, T (0931) 31-85787,

l-didaktik@physik.uni-wuerzburg.de