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Es werde Licht – Physik-Schülerlabor an der Universität Würzburg

01.02.2009 |

In den Wochen vor Weihnachten und Mitte Januar 2009 besuchten mehrere Mittelstufenklassen der Jakob-Stoll-Realschule, des Siebold-Gymnasiums und eine Klasse des Wirsberg-Gymnasiums das Optik-Experimentierlabor des Lehrstuhls Physik und ihre Didaktik an der Universität Würzburg.

Nach dem Optik-Unterricht an der Schule hatten die Schulklassen die Möglichkeit einen ganzen Vormittag das bisher Gelernte experimentell zu vertiefen und Neues zu erforschen. Die Schüler führten dabei in Gruppen selbstständig Versuche durch, die ihnen z. B. die Erklärung lieferten, warum man an einem warmen und trockenen Sommertag nasse Stellen auf einer langgezogenen Straße sehen kann. Sie untersuchten eigenständig, warum bei einem fehlsichtigen Auge kein scharfes Bild auf der Netzhaut entsteht und wie eine Brille diese Fehlsichtigkeit korrigieren kann. Die Schüler erforschten auch, welche Rolle die Optik bei der Informationsübertragung im Glasfaserkabel spielt. Sie überprüften, ob man wirklich einen „Knick in der Optik“ hat, wenn man Licht durch verschiedene optische Materialien schickt usw.

Dieses forschende Lernen wurde von einem Großteil der Schüler sehr positiv aufgenommen, auch die Lehrkräfte zeigten sich sehr angetan von diesem Lehr-Lern-Experimentierlabor, das im Rahmen einer Staatsexamensarbeit von Verena Roth entwickelt wurde. Man möchte es am Lehrstuhl für Physik und ihre Didaktik, der von Prof. Dr. Thomas Trefzger geleitet wird, aber nicht bei diesen ersten Rückmeldungen belassen, sondern möchte per Fragebogen die Nachhaltigkeit des Schülerlaborbesuchs bei den Schülern ermitteln. Dies geschieht in einer weiteren, schon laufenden Staatsexamensarbeit, die von Max Kilian erstellt wird.

Dieses Experimentierlabor ist eines von vielen Lernlaboren, mit dem die Physik-Didaktik ihren Beitrag zum geplanten MIND-Center der Universität Würzburg liefert. In diesem MIND-Center, das nach aktuellen Plänen auf dem ehemaligen Gelände der Leighton-Barracks entstehen wird, werden Science-Center-Elemente und Lehr-Lern-Labore der Fakultät für Physik und Astronomie, Mathematik und Informatik, Biologie, Chemie und Geographie untergebracht sein. Damit soll nicht nur ein Experimentier- und Forschungsangebot für Schulklassen geschaffen werden, sondern vor allem auch die Lehramtsausbildung durch einen deutlich höheren Berufsfeld- und Praxisbezug verbessert werden: die Lehramtsstudierenden erhalten die Möglichkeit Schüler beim selbstständigen Experimentieren zu betreuen und Erfahrungen im direkten Umgang mit Schülern zu sammeln. AR Matthias Völker wird zum Thema „Experimentierlaborbetreuung durch Studierende“ seine Promotion anfertigen.