Christian Ziener ausgezeichnet
Durch seine Arbeiten ergeben sich vollkommen neue Ansätze, Bilder, die der Kernspintomograph zum Beispiel vom Herz liefert, zu deuten. Nun ist dem Würzburger Physiker Christian Ziener für seine Forschung auf dem Gebiet der Magnetresonanztomographie der Gorter-Award verliehen worden.
Die Deutsche Sektion der International Society for Magnetic Resonance in Medicine vergibt den mit 1000 Euro dotierten Preis jährlich an herausragende Nachwuchswissenschaftler, die auf dem Gebiet der biomedizinischen Magnetresonanz arbeiten.
Mikroskopische Strukturen erkennen
Christian Ziener hatte im Rahmen seiner Doktorarbeit am Lehrstuhl für experimentelle Physik 5 an der Universität Würzburg untersucht, wie sich magnetisch markierte Zellen im äußeren Magnetfeld des Kernspintomographen verhalten. Das heißt, er ist der Frage nachgegangen, ob sie so typisch beeinflusst werden, dass man sie überhaupt sehen kann, oder dass man gar erkennt, wie viele es sind und wie dicht sie gepackt sind. Dies zu wissen ist von enormer Bedeutung, wenn es darum geht, mithilfe der Bildgebung kleinste Strukturen wie Zellen oder Moleküle zu erkennen, erklärt Professor Wolfgang Bauer, der zusammen mit Professor Peter Jakob die Doktorarbeit betreut hat.
Entstanden im Sonderforschungsbereich 688
Die Forschungsarbeit entstand vor allem im Sonderforschungsbereich 688, der sich unter anderem mit der funktionellen Bildgebung im kardiovaskulären System befasst. Sie wurde am Lehrstuhl für Experimentelle Physik 5 durchgeführt und von der Schering-Stiftung und dem Berufsverband Deutscher Internisten, deren Stipendiat Ziener Stipendiat ist, unterstützt.
Christian Ziener befasst sich in seinen Arbeiten vorrangig mit der quantitativen Analyse von Kernspinresonanz-Signalen. Bestimmte Strukturen im Gewebe wie zum Beispiel blutgefüllte Gefäße oder magnetisch markierte Zellen erzeugen mikroskopische Magnetfelder, die das Kernspinresonanz-Signal in charakteristischer Weise beeinflussen. Die von Christian Ziener entwickelten Verfahren zeigen nun, wie man umgekehrt aus dem Signal auf die biologisch relevanten Strukturen, wie zum Beispiel Gefäß- oder bestimmte Zelldichten, rückschließen kann.
Ausgezeichnete Doktorarbeit
Die Zusammenfassung von Zieners Doktorarbeit mit dem Titel „Suszeptibilitätseffekte in der Kernspinresonanzbildgebung“ wurde Mitte Oktober während der 11. Jahrestagung der Deutschen Sektion der International Society for Magnetic Resonance in Medicine in Frankfurt am Main mit dem 1. Preis des „Gorter-Award“ ausgezeichnet. Unter den fünf vornominierten Kandidaten wurde die Arbeit von Christian Ziener in der Endrunde als beste ausgewählt.
Kontakt: Christian Ziener, T (0931) 888-4957, E-Mail: ziener@physik.uni-wuerzburg.de