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Abhörsicher im Internet

14.07.2011 |
Von Pressestelle Uni Würzburg
Einblicke ins Mikrostrukturlabor der Universität gibt es bei einem Tag der offenen Tür am Samstag, 23. Juli. Foto: Physikalisches Institut

Das Mikrostrukturlabor der Universität Würzburg wird für seine herausragende Forschung im bundesweiten Innovationswettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet. In Verbindung mit der feierlichen Ehrung ist die Öffentlichkeit am Samstag, 23. Juli, zu einem Tag der offenen Tür eingeladen.

Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 10:30 Uhr im Hörsaal P des Physikalischen Instituts am Hubland. Dort nimmt Professor Martin Kamp, Leiter des Mikrostrukturlabors, den Preis entgegen. Urkunde und Pokal werden ihm von Simone Bätz von der Deutschen Bank (Köln) überreicht. Das Geldinstitut ist offizieller Partner des Wettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“.

Nach der Preisverleihung können die Besucher einen Vortrag hören, in dem die preisgekrönte Forschung des Mikrostrukturlabors allgemein verständlich erklärt wird. Im Anschluss gibt es Führungen durchs Mikrostrukturlabor und die Messlabore des Physikalischen Instituts.

Weniger Lichtteilchen für die Datenübertragung nötig

Für welche Forschungen die Würzburger Physiker den Preis erhalten? Es geht dabei um abhörsichere Datenübertragung im Internet. Damit das gelingt, müssen die Lichtteilchen, welche die Daten durchs Netz transportieren, zahlenmäßig reduziert werden. Bei der klassischen Übertragung transportieren viele Photonen ein Datenteilchen. Die Würzburger Physiker haben durch ein neues Verfahren den Grundstein dafür gelegt, dass jeweils ein Photon nur ein Bit befördern kann – so wird die Verbindung für Hacker unmöglich zu knacken.

Weltweit führend in der Nanostrukturtechnik

„Das Mikrostrukturlabor der Universität Würzburg ist ein herausragendes Beispiel für den Ideenreichtum in unserem Land: innovativ, umsetzungsstark und zukunftsorientiert“, so Simone Bätz. In der Tat sind die Würzburger Physiker bei der Herstellung ausgefeilter Nanostrukturen weltweit führend. In ihrem Mikrostrukturlabor produzieren sie unter anderem Türme aus Halbleitermaterial, die hundert Mal dünner sind als das Haar eines Menschen. Diese Nano-Türme können einzelne Lichtteilchen abfeuern und eignen sich damit als Bauelemente für die abhörsichere Datenübertragung.

Über den Wettbewerb „Land der Ideen“

Im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ prämiert die Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ gemeinsam mit der Deutschen Bank unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten jährlich 365 Preisträger. Für 2011 waren insgesamt 2.600 Bewerbungen eingegangen.

Bisherige Würzburger Preisträger

Beim Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ waren von der Universität Würzburg bisher folgende Projekte erfolgreich:

• Honigbienen-Online-Studien (HOBOS), Professor Jürgen Tautz (2010)

• Neue Methoden der Wärmedämmung, Zentrum für angewandte Energieforschung (ZAE Bayern, 2009)

• Schülerprojekte des Rudolf-Virchow-Zentrums für Experimentelle Biomedizin (2008)

• Wissenschaftsmeile Röntgenring (2006)

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