Intern
Comprehensive Cancer Center Mainfranken

50 Herzen gegen Wundschmerzen

16.04.2012 |
Prof. Arnd Hönig vom Brustzentrum des Uniklinikums (links) und Prof. Johannes Dietl, Direktor der Würzburger Universitäts-Frauenklinik bedankten sich bei einer Delegation des St. Thekla Handarbeitstreff Claudia Zeller, Monika Singer, Marianne Kadletz, Karin Endres und Birgit Rappert (v.l.n.r.) für die Herzkissen-Produktion.

Die Würzburger Universitätsfrauenklinik schenkt in Zukunft operierten Brustkrebspatientinnen herzförmige Kissen, die helfen, Wundschmerzen zu lindern. Hergestellt wurden die Herzen ehrenamtlich von den Näherinnen des St. Thekla Handarbeitstreffs aus Ochsenfurt.

Das Kissen in Form eines „langohrigen“ Herzens wird unter dem Arm getragen. Es lindert Schmerzen, zum Beispiel durch Lymphschwellungen, unter denen viele Brustkrebs-patientinnen nach einem chirurgischen Eingriff leiden. In den USA haben die „Heart Pillows“ bereits Tradition.

Von dort hat Nancy Friis-Jensen, eine dänische Krankenschwester, die Idee zunächst nach Dänemark importiert. Nach und nach setzt sich die Idee auch in Deutschland durch. So zum Beispiel in Unterfranken. „Ich habe in einer Handarbeitszeitschrift über die Herzkissen gelesen und bei einer dort angebotenen Verlosungsaktion das hochwertige Füllmaterial für 50 Kissen gewonnen“, berichtet Monika Singer vom St. Thekla Handarbeitstreffs aus Ochsenfurt. In der Folge erstellten sie und die zehn anderen Näherinnen der Gruppe die hilfreichen Herzen. In liebevoller Handarbeit – und genau nach Vorschrift: „Der Füllungsgrad muss exakt eingehalten werden, da das Kissen weder zu weich, noch zu hart sein darf, da sonst der Schmerz nicht gelindert, sondern sogar verstärkt werden kann“, schildert Monika Singer.

In jedem Kissen steckt etwa eine halbe Stunde an Arbeitszeit. Im März dieses Jahres konnten die fleißigen Handarbeiterinnen dann die fertigen Herzen an Prof. Johannes Dietl, den Direktor der Frauenklinik des Würzburger Universitätsklinikums, übergeben. „Die Kissen sind ein einfaches, aber durchaus wirkungsvolles Mittel, den postoperativen Schmerz zu lindern“, freut sich Prof. Dietl. „Hinzu kommt die emotionale Komponente – dieses Symbol der Anteilnahme und Unterstützung kommt bei unseren Patientinnen sehr gut an.“

Die Herzkissen sind übrigens nicht die ersten Produkte, bei denen die Damen vom St. Thekla Handarbeitstreff ihr Hobby in den Dienst einer guten Sache stellen. So erarbeiten sie zusammen mit der Patchworkgruppe Würzburg schon seit längerem Decken und Söckchen für die Frühchen des Würzburger Uniklinikums.

Die Herzkissen werden auf Wunsch an die Brustkrebspatientinnen der Frauenklinik verschenkt – solange der Vorrat reicht. „Wir könnten uns gut vorstellen, bei Bedarf einmal pro Jahr in einer Aktion weitere Kissen nachzuproduzieren, sagt Monika Singer. „Dazu wäre es allerdings schön, wenn sich ein oder mehrere Sponsoren für die Stoffe und das Füllmaterial finden würden.“ Der Materialwert pro Herz beträgt in etwa zehn Euro. Für Unterstützer hat die Universitäts-Frauenklinik ein Spendenkonto eingerichtet:

Konto-Nr.: 326 255 084
HypoVereinsbank Würzburg
Bankleitzahl: 790 200 76
Bei einer Überweisung wichtig sind folgende zusätzlichen Angaben:
Kostenstelle Frauenklinik: 956 19900
Finanzstelle: 869 050 5
Stichwort: Herzkissen