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1,5 Millionen Euro für die Physik

06.01.2008 |
Von Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit
Die Außenfassade der neuen Experimentierhalle von PETRA III soll mit einem attraktiven Anblick bestechen. Der Entwurf des Architektenbüros Dinse Feest Zurl zeigt eine horizontale Gliederung, um der kompakten Gestalt der Halle entgegenzuwirken. Foto: DESY Hamburg

Die Würzburger Physik-Professoren Friedrich Reinert und Ralph Claessen erhalten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) insgesamt 1,5 Millionen Euro für materialwissenschaftliche Forschungsprojekte am Großforschungszentrum DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron) in Hamburg.

Die Würzburger Physik-Professoren Friedrich Reinert und Ralph Claessen erhalten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) insgesamt 1,5 Millionen Euro für materialwissenschaftliche Forschungsprojekte am Großforschungszentrum DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron) in Hamburg. Dort wird 2009 der Bau der neuen Synchrotron-Strahlungsquelle Petra III abgeschlossen, die dann weltweit die modernste und leistungsstärkste Lichtquelle ihrer Art sein wird.

Synchrotron-Strahlung ist äußerst intensives, gebündeltes Röntgenlicht, dessen Intensität etwa eine Billion Mal höher ist als die von medizinischen Röntgengeräten. Es kann dabei auf einen winzigen Bruchteil eines Millimeters fokussiert werden. Die Synchrotron-Strahlung ist in dieser Hinsicht die modernste Realisierung der von Wilhelm Conrad Röntgen vor über hundert Jahren in Würzburg entdeckten hochenergetischen elektromagnetischen Strahlung.

Für die Durchführung von Experimenten aus der physikalischen Grundlagenforschung, der nanotechnologischen Materialwissenschaften oder auch der Molekularbiologie wird es am 2,3 Kilometer langen Elektronenspeicherring von Petra III verschiedene Messstationen geben, deren Realisierung das BMBF in unterschiedlichen Einzelprojekten fördert. An der Entwicklung dieser Experimentalstationen ist auch die Universität Würzburg beteiligt, vertreten durch die Professoren Claessen und Reinert vom Physikalischen Institut am Hubland.

In drei vom BMBF geförderten Verbundprojekten entstehen in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus Kiel, Mainz und Frankfurt neue Messapparaturen zur Untersuchung der elektronischen und magnetischen Eigenschaften von Grenz- und Oberflächen in Festkörper-Nanostrukturen. Die Apparaturen vereinen verschiedene experimentelle Methoden, mit deren Hilfe detaillierter Aufschluss über den Zusammenhang zwischen der atomaren Anordnung im Material und den Eigenschaften des Elektronensystems gewonnen werden kann. Das grundlegende Wissen über diesen Zusammenhang ist von zentraler Bedeutung für die gezielte Kontrolle von Materialeigenschaften und damit für die technische Entwicklung neuer Sensoren und immer kleiner werdender elektronischer Bauelemente.