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    Institute for Clinical Epidemiology and Biometry

    Klinische Epidemiologie

    Die wissenschaftlichen Forschungsinhalte im Bereich Klinische Epidemiologie umfassen primär Studien zur Untersuchung von Risiko, Ätiologie und Outcome verschiedener akuter und chronischer Erkrankungen. Diese Fragenstellungen werden unter anderem im Rahmen großer Kohortenstudien zu definierten Krankheitsbildern (z.B. STAAB, NAPKON) untersucht.

    Diese sowie eine Reihe von Projekten wird in der gemeinsamen Untersuchungsstraße (Joint Survey Unit) des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz und des Institutes für Klinische Epidemiologie und Biometrie durchgeführt, die 2013 am Standort als Infrastruktur etabliert wurde, um epidemiologische und klinisch-epidemiologische Studien durchzuführen (Übersicht Joint Survey Unit). Die Joint Survey Unit besteht aus Räumlichkeiten mit Ausstattung für unterschiedliche Untersuchungsmodule, einschl. standardisierter Testungen und Untersuchungen, wie z.B. Echokardiographie, EKG, Bioimpedanzmessung, 6 Minuten Gehtest, neurologische Testungen, Lungenfunktion sowie Räumlichkeiten für Bioprobenentnahme und -verarbeitung. Weiterhin wird ärztliches sowie nicht-ärztliches Personal mit Erfahrung in der Durchführung von klinisch epidemiologischen Studien vorgehalten. Die Untersuchungsstraße ist in die universitätsmedizinischen Strukturen eingebunden und somit vollständig kompatibel mit den NUM Infrastrukturen, einschl. Bioprobenverarbeitung, Laboranalysen sowie Dokumentation der Interviews und Untersuchungen.

    Weitere methodische Schwerpunkte liegen in der Nutzung von Routinedaten für wissenschaftliche Fragestellungen sowie der Stärkung des wissenschaftlichen Profils von Registerstudien. Mitarbeitende sind an der Koordination der Methodenplattform „Epidemiology Core Unit“ (ECU) in NUKLEUS (Netzwerk Universitätsmedizin Klinische Epidemiologie- und Studienplattform im Rahmen des ImDS beteiligt. Der Bereich wird durch die Professur für klinische Epidemiologie von Krebserkrankungen (Sylke Zeißig) gestärkt, die als Brückenprofessur mit dem bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit der Leitung des Regionalzentrums Würzburg des Bayerischen Krebsregisters verbunden ist.

    Krebsregister bieten eine wertvolle Grundlage, um Informationen zu Ursachen und Entwicklung von Krebskrankheiten zu gewinnen. Zu den Aufgaben des Krebsregisters gehört die Untersuchung der regionalen Verteilung und zeitlichen Trends. Damit liefert das Bayerische Krebsregister wichtige epidemiologische Daten für die Erforschung der Ursachen von Krebserkrankungen und unterstützt die Bewertung präventiver und kurativer Maßnahmen. Die Daten bilden auch die Grundlage für die Gesundheitsplanung und die Versorgungsforschung. Mit den Zahlen zur aktuellen Situation können künftige Entwicklungen eingeschätzt werden. Die Auswertung der Therapieverläufe trägt wesentlich zur Qualitätssicherung in der Versorgung bei. Seit 1998 registriert das Bayerische Krebsregister, angesiedelt am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) neu auftretende Krebserkrankungen und ihre Frühformen flächendeckend in ganz Bayern. In LGL wurde an der Universität Würzburg eine Brückenprofessur eingerichtet, die neben der Stärkung der bereits bestehenden Zusammenarbeit der beiden Institutionen v.a. zur Förderung der wissenschaftlichen Nutzung von Krebsregisterdaten beitragen soll. Diese Professur ist dem Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B, Vorstand Prof. P. Heuschmann) zugeordnet mit dem Schwerpunkt „Klinische Epidemiologie von Krebserkrankungen“. Mit der Professur ist die Leitung des Regionalzentrums Unterfranken des Bayerischen Krebsregisters verbunden mit dem Auftrag der Forschung und Lehre im universitären Umfeld.