Neue Graduiertenschule am Start
Auch Doktoranden der Naturwissenschaften und der technischen Fächer können jetzt an der Universität Würzburg in einem fakultätsübergreifenden und strukturierten Rahmen arbeiten: Die neue „Graduate School of Science and Technology“ hat mit einer Feierstunde offiziell ihre Arbeit aufgenommen.
Fünf Fakultäten sind an der neuen Graduiertenschule für Naturwissenschaft und Technik beteiligt: Physik und Astronomie, Chemie und Pharmazie, Mathematik und Informatik, Biologie sowie die Philosophische Fakultät I mit dem Institut für Geographie und Geologie. Jedem Doktoranden stehen drei Betreuer zur Seite, geforscht wird in fünf Sektionen: Material Sciences, Theoretical and Fundamental Sciences, Computing Sciences and Systems Engineering, Applied Sciences, Education Sciences. Physik-Professor Werner Porod, Direktor der Graduiertenschule, erläuterte eine Besonderheit: „Die Sektion ‚Education Sciences‘ widmet sich speziell der Didaktik in den Naturwissenschaften. Das ist wichtig, denn Lehrer müssen in engem Kontakt mit der Forschung stehen, um sie ihren Schülern vermitteln zu können“. Zudem stehe allen Doktoranden ein großes Lehrangebot im Bereich der Schlüsselqualifikationen zur Verfügung. Graduiertenschulen sind nun komplett
Das neue Angebot komplettiert die Graduiertenschulen der Universität Würzburg. Für Lebenswissenschaften, Geisteswissenschaften sowie für Sozial- und Gesellschaftswissenschaften gibt es solche Einrichtungen bereits. Jetzt kann die Universität Würzburg in all ihren Forschungsbereichen einen fakultätsübergreifenden und strukturierten Rahmen für die Promotion anbieten.
Die Graduiertenschule biete ein breites Spektrum an Ausbildungselementen, wie Universitätspräsident Alfred Forchel bei der Feierstunde in seiner Ansprache sagte. Sie diene außerdem als Instrument zur Sicherung und Weiterentwicklung der hohen Promotionsstandards. Von all dem könnten die Promovierenden stark profitieren. „Die Universität erwartet, dass sich der Anteil der Promovierenden in den Graduiertenschulen in den kommenden fünf Jahren verdoppelt. Dann werden dort rund 800 Promovierende betreut“, so der Präsident.
Nachwuchs für Wissenschaft und Wirtschaft
Neue Technologien mit großer wirtschaftlicher Bedeutung seien vor allem aus der interdisziplinären Zusammenarbeit der Naturwissenschaften zu erwarten, so Thomas Dandekar, Dekan der Biologie. Die Graduiertenschule fördere darum nicht nur den akademischen Nachwuchs, sondern biete auch Wissenschaftlern, die später in Unternehmen arbeiten wollen, eine gute Grundlage für ihre Karriere.
Interdisziplinarität und Internationalität
Ein Beispiel für Interdisziplinarität nannte Uwe Helmke, Dekan der Mathematik und Informatik: Unter dem Begriff „Cyber Physical Systems“ werde in der Graduiertenschule an einem fachübergreifenden Ansatz gearbeitet, der grundlegende Mathematik mit der Regelung technischer Systeme, wie dem Internet und Satellitenschwärmen, zusammenbringt.
„Im Ausland mache ich oft die Erfahrung, dass die Universität Würzburg als Ganzes ohne Graduiertenschule für potenzielle Promovenden einfach nicht sichtbar ist“, so Tobias Hertel, Prodekan der Chemie und Pharmazie. Er sei froh, dass es nun „richtig los geht“, denn in Zukunft müsse die Universität noch mehr Talente aus aller Welt gewinnen.
Die Würzburger Graduiertenschulen
Die neue Graduate School of Science and Technology ist unter dem Dach der University of Würzburg Graduate Schools angesiedelt. Doktoranden können dort ihrer individuellen Forschung nachgehen – unterstützt durch spezielle Forschungsgruppen und interdisziplinäre Programme.
Kontakt
Graduate School of Science and Technology, GSST, Geschäftsstelle, T (0931) 31-86068; Emailadresse
Homepage der Graduate School of Science and Technology