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„Ich bin stolz, Lehrerin zu werden“

02/08/2011 |
By Birgit Hoyer (ZfL Uni Würzburg)
Abschlussfeier für die Lehramtsstudierenden. Margareta Götz (l.) und Wolfgang Riedel (r.) gratulieren den Prüfungsbesten (v.l.) Christoph Schmidtke, Ingo Fließer und Franziska Fuchs. (Foto Norbert Schwarzott)

525 Lehramts-Studierende der Universität Würzburg haben in diesem Wintersemester erfolgreich ihr erstes Staatsexamen abgelegt. Im Rahmen der Akademischen Abschlussfeier in der Neubaukirche wurden jetzt die Prüfungsbesten geehrt.

Sie studieren für das Lehramt an Haupt-, Grund- und Förderschulen, an Realschulen und Gymnasien. Und sie stellen mit insgesamt mehr als 6.000 Studentinnen und Studenten „die größte Studiengruppe an unserer Universität“, wie Uni-Vizepräsidentin Margareta Götz bei der Akademischen Abschlussfeier in der Würzburger Neubaukirche erklärte. 525 von ihnen haben im vergangenen Wintersemester erfolgreich ihr erstes Staatsexamen abgelegt. Die Prüfungsbesten sind:

• Ingo Fließer (Realschule, Hauptfach Mathe/Physik)
• Franziska Fuchs (Gymnasium, Hauptfach Mathe/Physik)
• Eva Kellermann (Grundschule, Hauptfach Biologie)
• Christoph Schmidtke (Hauptschule, Hauptfach Geschichte)
• Silvia Tamme (Sonderschule, Hauptfach Geistigbehindertenpädagogik)

Wolfgang Riedels Festrede

Jugendliche in kulturgeschichtlichen Fächern damit zu konfrontierten, dass der Mensch „zum Besten und zum Schlimmsten fähig ist“, gehöre zu den wichtigsten Aufgaben von Lehrern, betonte Uni-Vizepräsident Wolfgang Riedel in seiner Festrede. Alles, was geschichtlich schon einmal gewesen ist, könne schließlich wieder auftauchen. Fächer wie Geschichte, Deutsch oder Religion schärfen dem Germanisten zufolge darüber hinaus das Bewusstsein dafür, dass viele Lebensstile möglich sind – und alles im Fluss ist. Wichtige Erkenntnisse, so Riedel, in einer globalisierten, pluralen Gesellschaft.

Kritische Worte fand der Vizepräsident zu der sich abzeichnenden „Kollision zwischen Angebot und Nachfrage“ auf dem staatlichen Arbeitsmarkt für Lehrer. Nachdem Elternverbände in den vergangenen Jahren durchgesetzt hätten, dass auch unterdurchschnittliche Referendare übernommen wurden, hätten nun selbst Einserkandidaten teilweise keine Chance mehr auf eine Übernahme in den Staatsdienst. Mut mache in dieser Situation, dass der außerstaatliche Bildungsmarkt wächst. Riedel: „Private Lerneinrichtungen reiben sich gerade die Hände.“ Noch nie seien so viele bestens ausgebildete Lehrer mit hervorragenden Noten zu haben gewesen.

Das Lehramt: Herausforderung und Chance

„Ich bin stolz darauf, Lehrerin zu werden“, bekannte Gunhild Wagner, die an der Uni Würzburg Sonderpädagogik studiert hat. Kinder zu bilden und zu unterrichten, ihnen Kulturgüter weiterzugeben und sie in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu unterstützen, berge die große Chance, verändernd auf die Gesellschaft einzuwirken, so die angehende Förderschullehrerin. Als große Herausforderung für die kommenden Jahre sehe sie es für sich an, ihren eigenen Weg zu finden: „Zwischen dem, was seitens der Schule und der Eltern von mir verlangt wird, und meinen eigenen Ansprüchen.“

Wie groß die Verantwortung von Lehrern ist, zeigt die Tatsache, dass jedes Schuljahr deutschlandweit 635 Millionen Unterrichtsstunden gehalten werden, so Matthias Krämer von der Fachschaftsinitiative Sonderpädagogik in seiner Ansprache. Krämer: „Dies unterstreicht den unschätzbaren Wert des Lehrerberufs für die Gesellschaft.“

Die Organisatoren

Die Abschlussfeier der Lehramtsstudierenden geht auf eine Initiative von Margareta Götz zurück, die den Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik der Uni Würzburg inne hat. Ausgerichtet wurde die Feier vom Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZfL).

Unterstützt wurde die Abschlussfeier vom KLASSE!-Schulprojekts der Main-Post. Alle Absolventen, die an der Feier teilgenommen haben, erhalten dank dieser Unterstützung das in diesem Rahmen angefertigte Gruppenfoto.

Birgit Hoyer