Intern
Fachschaft Medizin

Praktisches Jahr

Bald habt ihrs geschafft! Mit dem Praktischen Jahr (PJ) wartet der letzte Abschnitt des Studiums auf euch. Innerhalb von 48 Wochen Praktikum sollt ihr euch auf die ärztliche Tätigkeit vorbereiten. Anders als Pflegepraktikum oder Famulatur muss das PJ zwingend an einer Universitätsklinik oder einem Lehrkrankenhaus/einer Lehrpraxis einer medizinischen Fakultät abgeleistet werden. 

Der Einstieg ins PJ ist zweimal im Jahr möglich. Start ist üblicherweise Mitte Mai und Mitte November, Ende des PJs dann Mitte April bzw. Mitte Oktober des Folgejahres. Im PJ ist euer Studium nicht mehr in Semester aufgeteilt, sondern in 3 Tertiale mit einer Dauer von je 4 Monaten (16 Wochen), ohne Pause zwischen den Tertialen. Der Zeitraum, in dem die Tertiale stattfinden, ist deutschlandweit einheitlich festgelegt. Eines dieser Tertiale müsst ihr in der Chirurgie, eines in der Inneren Medizin und eines in einem weiteren Fach eurer Wahl ableisten. Die Reihenfolge in der ihr die Tertiale ableistet ist euch überlassen.

An der Uni Würzburg können alle Tertiale sowohl in Deutschland als auch im Ausland absolviert werden. Es ist also auch möglich, das gesamte PJ im Ausland zu verbringen. Genau eines der Tertiale dürft ihr in zwei Hälften mit einer Dauer von je 8 Wochen aufteilen ("splitten"), wenn ihr eine oder beide dieser Hälften im Ausland absolviert. Beide Hälften an unterschiedlichen Orten in Deutschland abzuleisten ist nicht möglich. 

Detaillierte Informationen zum PJ, Tertialzeiträume, Teilzeitregelungen sowie Härtefallregelungen findet ihr auf der Homepage der Fakultät

Einmal im Jahr veranstaltet die Fakultät eine PJ-Messe, bei der ihr euch im persönlichen Gespräch ein Bild von den Lehrkrankenhäusern der Uni machen könnt. Informationen hierzu erhaltet ihr per Mail.

Auf der Homepage der Fakultät könnt ihr detaillierte Steckbriefe für die Würzburger Lehrkrankenhäuser ansehen.

Beim PJ-Ranking sowie auf Ethimedis findet ihr außerdem viele PJ-Berichte eurer Vorgänger:innen. Auch ein Nachfragen bei Kommiliton:innen, die die Einsatzstelle bereits kennen, lohnt sich!

Wenn ihr euch für einen PJ-Platz in Deutschland anmelden wollt, führt in der Regel kein Weg am PJ-Portal vorbei. Das Portal wird vom Medizinischen Fakultätentag betrieben, und nahezu alle Medizinfakultäten in Deutschland (darunter auch unsere) wickeln die Vergabe von PJ-Plätzen an all ihren Universitätsklinika und Lehrkrankenhäusern dort ab. 

In den ersten Wochen des Semesters vor eurem PJ wird die Registrierung im PJ-Portal für euch freigeschaltet. Eure Registrierung muss einmalig von der Fakultät validiert werden, bevor euer Account freigeschalten wird. Hierfür müsst ihr nichts tun, allerdings kann das mitunter einige Tage dauern. Wir raten euch, euch möglichst frühzeitig zu registrieren, um keine Fristen zu verpassen. Entscheidet ihr euch dazu, mit eurem PJ doch erst später zu starten, könnt ihr das im Portal auch später noch ändern. Aktuelle Informationen über den Stand des Verfahrens und den Ablauf von Fristen schickt euch das Portal per Mail.

Das Vergabeverfahren erfolgt nacheinander in zwei Stufen:

  • Während der ersten Stufe (lokales Vergabeverfahren) habt ihr die Möglichkeit, PJ-Tertiale an der Würzburger Uniklinik oder einem der Lehrkrankenhäuser der Uni Würzburg zu buchen.
  • Während der zweiten Stufe (nationales Vergabeverfahren) könnt ihr zusätzlich an den Uniklinika und Lehrkrankenhäusern der anderen teilnehmenden Medizinfakultäten PJ-Tertiale buchen.

Die Freischaltung der Stufen erfolgt nicht für alle Bewerbenden gleichzeitig. Stattdessen teilt das Portal jeder:m Bewerbenden eine individuelle Startzeit für jede der Stufen mit, ab der sie:er PJ-Tertiale buchen kann. Wer eine frühe Startzeit erhält, kann mit einer größeren Auswahl an Tertial-Plätzen rechnen. In den Uni-Städten sind insbesondere die Plätze für die Pflichttertiale (Chirurgie und Innere Medizin) häufig schnell vergriffen, sodass es häufig Angebote von Kommiliton:innen gibt, sich gegenseitig mit günstigen Startzeiten für eine der beiden Phasen auszuhelfen und das Wunschtertial der anderen Person solange "besetzt zu halten", bis diese selbst buchen kann. Natürlich gibt es keine Garantie, dass solche Vereinbarungen zum Erfolg führen, weshalb es sich lohnt, einen Plan B zum eigenen Wunschtertial bereitzuhalten. 

Wer sicher weiß, dass sie:er ein belegtes Tertial doch nicht antreten wird (z.B. weil sie:er ins Ausland geht), sollte dieses baldmöglichst wieder freigeben, um anderen die Chance einer Belegung zu geben. Umgekehrt lohnt es sich, das Portal immer wieder zu überprüfen, da die eigene Wunschstelle wieder freigeworden sein könnte.

Grundsätzlich kann jedes Tertial (oder die Hälfte eines Tertials) auch an einer Uniklinik oder einem Lehrkrankenhaus einer ausländischen Universität abgeleistet werden - solange es vom Würzburger Prüfungsamt anerkannt wird.

Das Prüfungsamt hat auf seiner Homepage eine Whitelist veröffentlicht, diese enthält ausländische Unis auf der ganzen Welt, von denen PJ-Tertiale in Innerer Medizin und Chirurgie in der Regel anerkannt werden. Wir empfehlen aber, bei jeglichen Unklarheiten, insbesondere der Möglichkeit einer Belegung des Wahlfachs im Ausland, mit dem Prüfungsamt Rücksprache zu halten. Lieber einmal zu viel nachgefragt, als im Nachhinein das Tertial nicht anerkannt zu bekommen...

Weitere Informationen zu Fördermöglichkeiten des Auslands-PJs und speziellen Programmen mit Partnerunis der Uni Würzburg findet ihr auf der Website des International Office. Es empfiehlt sich, früh mit der Planung zu beginnen (ein Jahr vor Start oder länger), da viele Förderprogramme einen langen Vorlauf haben, und je nach Land noch ein Visum, Impfungen (z.B. Gelbfieber) oder spezielle Untersuchungen (z.B. Tuberkulose-Test) organisiert werden müssen.

Im PJ-Portal könnt ihr einen "Platzhalter Ausland" vermerken, falls ihr in einem bestimmten Tertial nicht in Deutschland seid. Es ist durchaus sinnvoll, sich zunächst fürs Auslands-Tertial auch einen Tertialplatz in Deutschland als "Rückfall-Option" zu sichern, solange das Auslands-Tertial noch nicht in trockenen Tüchern ist. Bitte gebt den Platz aber frei, sobald ihr sicher seid, dass ihr ins Ausland geht, damit andere noch eine Chance haben, den Platz zu belegen. Ist die Frist im PJ-Portal bereits verstrichen, kontaktiert die betroffene Klinik am besten direkt.

Am Wochenende (Samstag und Sonntag) sowie an gesetzlichen Feiertagen müsst ihr nicht zum PJ erscheinen. Außerdem dürft ihr euch während eures PJs insgesamt 30 Fehltage nehmen. Innerhalb eines Tertials dürft ihr euch davon maximal 20 Fehltage nehmen. Eine Ausnahme gilt für ein gesplittetes Tertial: hier sind in beiden Hälften keine Fehltage erlaubt. 

Solltet ihr während des PJs erkranken, zählen die Tage eurer Abwesenheit als Fehltage. Wochenenden und Feiertage zählen grundsätzlich nie als Fehltage.

Viele PJ-Einsatzstellen bieten die Möglichkeit an, Fehlzeiten durch das Ableisten von Diensten oder Einsatz an Feiertagen oder Wochenende auszugleichen. Die Regelungen hierzu sind individuell unterschiedlich, wendet euch für weitere Informationen hierzu an die PJ-beauftragte Person an eurer Einsatzstelle. 

Üblicherweise kontaktiert euch eure Einsatzstelle einige Wochen vor Beginn eures Tertials per Mail und bittet euch um das Ausfüllen einger Formulare und das Zusenden einiger Unterlagen. Was genau verlangt wird, variiert nach Einsatzstelle, es lohnt sich aber folgendes bereitzuhalten:

  • aktuelle Immatrikulationsbescheinigung
  • Zeugnis über den Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung
  • gültiger Nachweis einer betriebsärztlichen Untersuchung (die Nachweise sind üblicherweise 3 Jahre gültig. Wenn ihr also vor dem Blockpraktkum beim Betriebsarzt wart, ist die Bescheinigung hiervon meist noch für die Dauer eures gesamten PJs gültig. Falls dem nicht so ist: frühzeitig einen weiteren Betriebsarzttermin vereinbaren!)
  • Ärztliche Bescheinigung über Immunität gegen Masern im Sinne des Infektionsschutzgesetzes (das Formular habt ihr ebenfalls vermutlich bereits vom Betriebsarzt erhalten)
  • Impfpass zum Nachweis weiterer Impfungen

Oft wird auch ein aktuelles erweitertes Führungszeugnis verlangt. Am UKW z.B. darf dieses zum Start des Tertials aber nicht älter als drei Monate sein, daher ist die Beantragung eigentlich erst dann sinnvoll, wenn man explizit dazu aufgefordert wurde. Es empfiehlt sich, die Dokumente zu digitalisieren, sodass man sie schnell parat hat, auch wenn man sich gerade nicht in Würzburg aufhält.

 

Wenn ihr ein PJ-Tertial am UKW macht, erhaltet ihr zum Start eures Tertials ein Logbuch (falls nicht, könnt ihr euch eines im Studiendekanat abholen). 

Das PJ-Logbuch soll dazu dienen, euren Lernfortschritt während eures PJ-Tertials zu dokumentieren und euch Feedback zu eurer Leistung zu geben. Was genau verlangt wird, ist im Logbuch vermerkt. Üblicherweise müssen eure Rotationen und eine bestimmte Zahl an Patientenbehandlungen dokumentiert und bewertet werden. 

Für den Erhalt einer PJ-Bescheinigung am UKW müsst ihr am Ende eures Tertials das vollständig ausgefüllte PJ-Logbuch an eurer Einsatzstelle abgeben.

An anderen Krankenhäusern müsst ihr nur dann ein Logbuch führen, wenn ihr von der Einsatzstelle dazu verpflichtet werdet. Bei Auslands-Tertialen müsst ihr kein Logbuch führen. 

Die PJ-Logbücher verbleiben in der Regel in eurer Einsatzstelle. Bei der Anmeldung zum M3 werden keine Logbücher verlangt, insbesondere nicht solche von anderen Universitäten/Kliniken.

  • Für die Anmeldung zum M3 braucht ihr von eurer Einsatzstelle eine PJ-Bescheinigung, die üblicherweise von der PJ-beauftragten Ärzt:in der Abteilung unterschrieben wird. Achtet insbesondere darauf, dass der Zeitraum des Tertials und eventuelle Fehlzeiten korrekt vermerkt ist, und besteht darauf, dass die Bescheinigung gestempelt wird.
  • Falls ihr das Tertial im Ausland absolviert, müsst ihr euch außerdem von der dortigen Medizinfakultät eine Äquivalenzbescheinigung ausstellen lassen (falls ihr für die Dauer des Tertials an der ausländischen Uni immatrikuliert wart, könnt ihr stattdessen auch die Immatrikulationsbescheinigung einreichen). 

Vordrucke (auch in englischer Sprache) findet ihr auf der Seite des Prüfungsamts unter "Formulare und Merkblätter". Fragen bei Unklarheiten zur M3-Anmeldung beantwortet euch ebenfalls das Prüfungsamt.

Weitere Infos zum M3

 

#FairesPJ

Zusammen mit der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. setzen wir uns mit der Aktion #FairesPJ für bessere Ausbildungsbedingungen und eine bessere Vergütung im PJ ein und planen hierfür regelmäßig Aktionen. Wenn du interessiert bist, dich hieran zu beteiligen, dann komme gerne mal zu einer unserer Sitzungen! Weitere Infos findest du außerdem auf der Website zum Fairen PJ der bvmd.