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Planetare Gesundheit

Wahlpflichtfach Planetare Gesundheit

Im aktuellen Wintersemester 2023/24 wird das Wahlfach nicht angeboten!

Planetare Gesundheit - Klima, Umwelt und Gesundheit

In diesem Wahlpflichtfach erwerben Sie Kenntnisse zu den globalen und regionalen Auswirkungen der Klima- und Umweltveränderungen und den damit verbunden belegten Effekten auf die menschliche Gesundheit in unterschiedlichen Fachgebieten und Bevölkerungsgruppen. Sie erwerben Wissen zu den zu Grunde liegenden Ursachen und Handlungsoptionen in den beiden wesentlichen Bereichen Mitigation ("prevent the unmanageable") und Adaptation ("manage the unpreventable"). Ferner erhalten Sie ein Kommunikationstraining durch Gastdozierende von Psychologists4Future. Besonders an der Gestaltung des Wahlpflichtfachs ist das angewandte Peer-Teaching-Format in Zusammenarbeit mit Studierenden von Health for Future (H4F). Das Wahlpflichtfach wird von der Lehrklinik der medizinischen Fakultät angeboten, Studierende anderer Fachrichtungen sind für dieses interdisziplinäre Thema aber ausdrücklich erwünscht und können das Seminar über GSiK (Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz) belegen.

Der Leistungsnachweis (in 3er bis 4er-Gruppen) besteht aus der Entwicklung von Projektideen über das Semester, einer Abschlusspräsentation mit einem sogenannten Elevator Pitch sowie einer Verschriftlichung der Projektidee mit Reflexion des Prozesses.

 

Wir haben 8 Plätze für Kliniker und 12 Plätze für Vorkliniker sowie weitere Plätze für Studierende anderer Fächer über GSiK.

 

Beteiligte Personen:  Prof. August Stich, Dr. med. Eva-Maria Schwienhorst-Stich, Dr. med. Jörg Schmid, Dana Kropff, Studierende von Health for Future (H4F) sowie Gastdozierende.

 

Leseempfehlung

Traidl-Hoffmann, C., Schulz, C., Herrmann, M., & Simon, B. (Hrsg.)(2021). Planetary Health. Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft: Berlin.  https://www.mwv-berlin.de/produkte/!/title/planetary-health/id/791

 

Studierendenprojekte aus dem Sommersemester 2021

Im Rahmen des Wahlfachs Planetare Gesundheit (SoSe 2021) erarbeiten die Studierenden in ihren Abschlussprojekten umweltbezogene Konzepte, anhand derer das Klimaschutz sowie die mentale, körperliche als auch soziale Gesundheit der Gesellschaft gefördert werden soll (sogenannte Co-Benefits).

Der Gesundheitssektor ist für die Produktion von 4,4 % der globalen Treibhausgase wie CO2 verantwortlich und liegt damit über den Emissionen des Flugverkehrs und der Schifffahrt. Nachgewiesenermaßen wirken grünere Umgebungen nicht nur dem Klimawandel entgegen, sondern tragen auch unter dem Begriff „Gartentherapie“ zu einer Verbesserung der physischen als auch psychischen Gesundheit bei.

Unter dem Green-Hospital-Ansatz arbeiteten die Studierenden für das Gelände der Psychiatrie des Universitätsklinikums Würzburg drei Begrünungskonzepte aus: Anlegung einer Wildblumenwiese mit Insektenhotel, Pflanzung von Bäumen und sowie ein Urban Gardening-Projekt. Das Projekt wird von der Leitung der Psychiatrie des Universitätsklinikums, dem Projekt „Stadtlich grün“ der Stadt Würzburg sowie zwei Experten im Bereich Urban Gardening mitunterstützt und von Studierenden des folgenden Wahlpflichtfachs im Wintersemester weiterentwickelt werden.

Begrünungskonzept

In Anbetracht der Gesundheit der Mitarbeitenden, der steigenden Treibhausemission sowie der Luft- und Lärmverschmutzung fördern Firmen bereits durch das Konzept des Dienstfahrrades die klimafreundliche Mobilität der Stadt.

Das UKW zählt zu den größten Arbeitgebern der Stadt Würzburg und ist aufgrund seiner bedingten Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel eingeschränkt erreichbar. Die Studierenden wollten daher einen Radleasingdienst für Mitarbeiter:innen am UKW etablieren. Das Konzept des Dienstfahrrads wurde bereits vom Universitätsklinikum Freiburg umgesetzt, jedoch ist dieses aufgrund von Tarifverträgen der Länder momentan eingestellt. Im Projektplanungsverlauf wurde klar, dass auch am der vorgegebene Tarifvertrag der Länder ein solches Modell nicht zulässt.
Die Studierenden erlernten den Umgang mit Erwartungen und sind sich dennoch bewusst, dass auch das Erreichen eines Teilzieles ein wertvoller Schritt in die richtige Richtung sei. Die Konzeptausarbeitung kann so beispielsweise für andere Unternehmen hilfreich sein, die ein Jobrad-Konzept etablieren wollen.

Wie oftmals unterschätzt, hängt zukünftiges Wohlergehen neben der nachhaltigen Gestaltung von wichtigen Produktions- und Konsumsystemen wie Mobilität und Energie, auch von der Ernährung ab. Im Rahmen der Ernährung zeigt sich eine pflanzenbasierte Ernährung förderlich für die Nährstoffversorgung und wirkt sich positiv sowohl auf die Gesundheit als auch auf das Klima aus.

Die Studierenden fordern in diesem Zusammenhang eine Umstellung von einer tier- hin zu einer pflanzenbasierten Ernährung und sehen insbesondere medizinische Institutionen als Vorbild für dessen Umsetzung verantwortlich. Im Würzburger Plasmazentrum erkannten die Studierenden Handlungsbedarf sowohl in der Verbesserung der Aufklärung über gesunde und nachhaltige Diäten als auch in der Substitution angebotener Lebensmittel zur Regeneration nach der Spende vor Ort. Basierend auf einem ersten Gespräch mit dem Plasmaspendezentrum erarbeiteten sie ein Konzept und lernten zudem, welchen Beitrag sie selbst als angehende Ärzte leisten können, indem sie die Gesellschaft über die positiven Auswirkungen pflanzenbasierter Ernährung aufklären.

Der Gesundheitssektor trägt zu einem hohen Anteil an der Produktion von Lebensmittelabfällen und dessen Auswirkungen auf das Klima bei. Die Studierenden überlegten sich für das Uniklinikum Würzburg mehrere Möglichkeiten für die Abfallvermeidung: Kooperation mit der Tafel bzw. Food-sharing Organisationen sowie eine Prozessoptimierung innerhalb der Nahrungsmittelverarbeitung Aufgrund struktureller Faktoren ließ sich das ausgearbeitete Konzept erstmal nicht umsetzen. Die Studierenden sehen in ihrer Konzeptausarbeitung jedoch bereits einen wichtigen Schritt in der Transformation im Bereich der Abfallvermeidung und werden zukünftigen Teilnehmer:innen des Wahlfachs Planetary Health und weiteren Umweltorganisationen dieses für die Projektfortsetzung hier zur Verfügung stellen.

Elena Lajtha, Lea Berninger, Christoph Braun