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  • Foto der Mitarbeiter WüSi Institut für Systemimmunologie Immunologie Würzburg
Systemimmunologie Würzburg

Über uns

Die Max-Planck-Forschungsgruppe für Systemimmunologie ist eine gemeinsame Initiative der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) und der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) mit dem Ziel exzellente immunologische Forschung zu fördern. Die rund 50 Forschenden aus über 20 Ländern wollen die Grundlagen für eine erfolgreiche Immunantwort gegen Infektionserreger, chronisch entzündliche Erkrankungen und Tumore verstehen, um neue Konzepte und Strategien für Impfstoffe und Immuntherapien zu entwickeln.

Dabei untersuchen sie die Entwicklung und Funktion des Immunsystems ganzheitlich auf mehreren Ebenen: von hochauflösenden Analysen einzelner Moleküle und Zellen, über komplexe zelluläre Netzwerke innerhalb von Organen, bis hin zu den systemischen Wechselwirkungen im Körper und mit der Umwelt. Diese Forschungsziele fügen sich hervorragend in das Umfeld der international sichtbaren Forschung zu Infektionskrankheiten und Immuntherapien auf dem Würzburger Life-Science-Campus ein.

Forschungsallianz Immunmedizin

Die Julius-Maximilians-Universität ist Teil der Forschungsallianz Immunmedizin. Ziel dieses Verbunds ist die Entwicklung neuer Diagnostikverfahren und Therapien zur Behandlung weitverbreiteter Volkskrankheiten wie Infektionen, Krebs und Autoimmunerkrankungen. Die Allianz vernetzt die komplementären Forschungsstrategien der Universitätsstandorte Erlangen-Nürnberg, Regensburg und Würzburg und schafft Synergien, um die Immunmedizin auf höchstem Niveau in Nord- und Ostbayern zu stärken.

Die Forschungsgruppe wächst: Dritte Direktorenstelle geplant

Die Max-Planck-Forschungsgruppe wurde 2017 mit Unterstützung des Freistaates Bayern und in Kollaboration mit der Max-Planck-Gesellschaft an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg gegründet. Nachdem in einer Vorlaufphase die räumliche und technische Infrastruktur geschaffen und die Arbeitsgruppen aufgebaut wurden, nahm die Forschungsgruppe am 1. Januar 2020 ihre wissenschaftliche Arbeit auf. Die Gruppe besteht aktuell aus vier Forschungsteams, die von den zwei Direktoren Wolfgang Kastenmüller und Georg Gasteiger, sowie von den vier Nachwuchsgruppenleiter*innen Mercedes Gomez de Agüero, Anna Lippert, Carlos Talavera-López und Martin Vaeth geführt werden. Eine dritte Direktorenstelle ist noch unbesetzt. Hier werden aktuell intensive Gespräche geführt, um eine exzellente Immunologin oder einen exzellenten Immunologen für diese Position zu gewinnen. 

 

Interdisziplinäre Forschung ermöglicht ganzheitlichen Ansatz

Dass herausragende Wissenschaftler*innen die Stadt Würzburg als ideales Forschungsumfeld im Bereich Immunologie sehen, zeigte zuletzt die Berufung von Dominic Grün an den neuen Universitäts-Lehrstuhl für "Computational Biology of Spatial Biomedical Systems", der im Rahmen einer Ausschreibung des bayerischen Netzwerks für künstliche Intelligenz ins Leben gerufen und in das neu gegründete Institut für Systemimmunologie eingebunden wurde. Mit dem Physiker und Bioinformatiker, der zuvor am Max-Planck-Institut in Freiburg forschte und inzwischen zu den meistzitierten Forschern auf seinem Gebiet zählt, konnte dieser hochkarätig und optimal komplementär zur Forschung des Max-Planck-Teams besetzt werden.

Das Institut für Systemimmunologie führt Experten aus Medizin, Biologie, Physik und Informatik zusammen, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Immunsystem und Körper zu verstehen. Sie erforschen mithilfe modernster Verfahren das Immunsystem über alle Größenskalen hinweg – so zum Beispiel mit hochauflösenden dynamischen und quantitativen Bildgebungs- und Sequenziertechnologien, sowie mithilfe künstlicher Intelligenz.

 

Würzburg als starker immunologischer Standort

Mit der Gründung der Max-Planck-Forschungsgruppe hat das Thema Immunologie am Standort ein großes Momentum aufgenommen, da es für die wissenschaftlichen Schwerpunkte des Standorts – Infektionsforschung, kardiovaskuläre Erkrankungen, hämatologische Tumorerkrankungen – von direkter Relevanz ist. Entsprechend haben sich wichtige strategische Interaktionen mit den Forschenden an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der Uniklinik Würzburg und am Helmholtz Zentrum für RNA-basierte Infektionsforschung etabliert. Beispielsweise sind neue, erfolgreiche Verbundprojekte zu diesen Themengebieten entstanden (siehe unten).

Würzburg wurde außerdem kürzlich zu einem von vier Standorten des Nationalen Zentrums für Tumorerkrankungen mit einem Forschungsfokus auf Immuntherapien.

Auch die Forschung am Würzburger Medizin-Campus kann das Max-Planck-Team mit seinen Aktivitäten sehr gut ergänzen: Mehrere Kliniken und Institute untersuchen hier die Regulation von Immunzellen und forschen an Immuntherapien gegen Krebs und Hautkrankheiten.

 

Große außeruniversitäre Forschungsorganisationen in Würzburg

2017 haben die Helmholtz-Gemeinschaft und die Universität hier die Einrichtung ihres neuen gemeinsamen Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung gefeiert. Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen ist darüber hinaus durch das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC in Würzburg vertreten. Die Max-Planck-Forschungsgruppe für Systemimmunologie ist ein wesentlicher Baustein in den Bemühungen, die außeruniversitäre Forschung am Standort Würzburg auszubauen und speziell im Bereich der Immunologie auf exzellentem Niveau weiterzuentwickeln.

 

Wirkung und Dynamik

In kurzer Zeit konnten die Arbeitsgruppen 80 wissenschaftliche Arbeiten in internationalen Topjournalen publizieren. Eine sehr breite und positive Resonanz fand das internationale Symposium, das die Forschungsgruppe letztes Jahr in Würzburg zum Thema Systemimmunologie organisiert hat.

Die Wissenschaftler*innen des Instituts für Systemimmunologie konnten außerdem sehr erfolgreich Drittmittel einwerben, darunter drei ERC Grants, welche zu den renommiertesten europäischen Forschungsförderungen gehören. Gemeinsam mit den Kolleg*innen am Standort konnte die Forschungsgruppe mehrere neue SFB-Projekte gewinnen, darunter die Würzburger SFBs 1525 (“Cardio-Immune Interfaces”) und 1583 (“DECIDE: Decisions in Infectious Diseases), sowie den TRR 338 (“LETSImmun: Lymphocyte Engineering for Immunotherapy”), zusammen mit München.

 

Zukunft der Max-Planck-Forschungsgruppe für Systemimmunologie

Die Max-Planck-Forschungsgruppe für Systemimmunologie wird zunächst für 5 Jahre gefördert. Das Ziel der Würzburger Forscher ist es, die Forschungsgruppe dann mit einer positiven Beurteilung durch ein internationales Gutachtergremium in ein neues Max-Planck-Institut für Systemimmunologie zu überführen. Ein solches Institut wäre dann innerhalb der MPG das einzige Institut mit immunologischer Ausrichtung – ein Forschungsgebiet das, wie nicht zuletzt auch durch die COVID-19 Pandemie verdeutlicht wurde, eine erhebliche gesellschaftliche Relevanz hat.