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    Institut für Rechtsmedizin

    Postmortale Sepsis-Diagnose am Gehirn

    Mikrogliazellen als Bestandteil der angeborenen Immunität des zentralen Nervensystems (ZNS) bilden die erste Verteidigungslinie bei neuropathologischen Veränderungen des Gehirns. Umschriebene Schädel-Hirn-Traumata (SHT) können auf einzelne Regionen im ZNS begrenzt sein. Sepsis dagegen wird eine inflammatorische Reaktion im ganzen Gehirn auslösen. Während die klinischen Kriterien für die Diagnose einer sogenannten systemischen Inflammationsreaktion (SIRS) festgelegt sind, sind die Zeichen einer todesursächlichen Sepsis eher unspezifisch. Häufig fehlen detaillierte Informationen zum präklinischen Verlauf bei Verstorbenen, was die Feststellung erschwert. Zusätzliche Untersuchungen für die Diagnose einer todesursächlichen Sepsis sind daher notwendig. Einen neuen Ansatz im forensischen Kontext bietet die Untersuchung von Mikroglia und deren perivaskuläre Affinität in Kombination mit dem Nachweis von E-Selektin (CD62 E) am Gehirnendothel nach stattgefundener Sepsis.

    Abbildung A: Positiver E-Selektin-Nachweis am Lungenendothel

    Abbildung B: Positiver E-Selektin-Nachweis am Gehirnendothel

    Abbildung C: Anhäufung von TMEM119 positiver Mikrogliazellen sowohl in der Großhirnrinde als auch im Marklager

    Abbildung D: Nachweis von TMEM119 positiven Mikroglia-Profilen im entsprechendem Cytospin des Liquor cerebrospinalis (Cerebrospinal fluid, CSF)

    Abbildung E und F: Perivaskuläre Anordnung von TMEM119 positiver Mikrogliazellen in der Hirnrinde und im Marklager.