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  • Frontansicht des König-Ludwig-Hauses Heute und vor 100 Jahren
Lehrstuhl für Orthopädie und Lehrstuhl für Regeneration Muskuloskelettaler Gewebe

FORZEBRA endet mit einem Abschluss-Symposium zum Thema Regeneration im Alter

Der Bayerische Forschungsverbund für Zell-basierte Therapie des Muskuloskelettalen Systems im Alter FORZEBRA wurde nach drei Jahren erfolgreicher Forschung mit einem Abschluss-Symposium zu Ende gebracht. Das Symposium beleuchtete neben den Erfolgen des Forschungsverbundes innerhalb der laufenden Förderperiode das Thema Alterung und die besonderen Gegebenheiten für die Geweberegeneration in höherem Alter. Die Veranstalter verliehen dem Symposium einen besonderen Touch indem sie Vorträge der Mitglieder des Gutachter-Gremiums mit solchen der Forscher des Verbundes mischten. Aus dieser Mischung entstand eine hochkarätige Veranstaltung mit einem sehr breiten Themen-Fächer von der Zellbiologie über klinische Krankheitsbilder und bildgebende Verfahren bis zu den philosophischen Hintergründen des Alters und des Alterns. Letzteres wurde besonders evident in den einführenden Vorträgen beider Sprecher des Konsortiums, Prof. Dr. Wolf Mutschler, München, und Prof. Dr. Franz Jakob, Würzburg, wo betont wurde, dass kalendarisches Altern nicht für alle Individuen mit biologischer Alterung in gleicher Geschwindigkeit einhergehen muss. Auch wurde klar, dass das Muskuloskelettale System eine zentrale Rolle bei der Prävention der Alterung spielt, sowohl im Hinblick auf Knochen, Muskeln und Gelenke selbst, als auch im Zusammenhang mit den vielfachen Interfaces des Muskuloskelettalen Systems mit dem Stoffwechsel, der Herz- Kreislaufregulation und nicht zuletzt der Regeneration und Erhaltung des zentralen Nervensystems. 

Alle Beteiligten inklusive der Gutachter waren sich darin einig, dass der Aspekt der Alterung bei der Erforschung der Geweberegeneration eine hochaktuelle Problematik darstellt, die im Zuge der Änderung der demographischen Verhältnisse immer bedeutender wird. Man kann diese gesundheits- und gesellschaftspolitische Bedeutung auch daran ablesen, dass das Thema Alterung zunehmend in die tagespolitischen Ereignisse einfließt und zukünftige Planungen mehr und mehr diesen Aspekt einbinden müssen. Auch auf europäischer Ebene hat man reagiert und zukünftige Forschungs- und Innovations-Aktivitäten sehr stark auf diesen Themenkreis bezogen, darauf gingen die beiden Professoren Matthias Schieker und Franz Jakob in ihrem abschließenden Ausblick ein. Die Wissenschaftler aus FORZEBRA waren im Jahr 2010 maßgeblich an einer Veranstaltung der Münchner Universitäten in der Bayerischen Botschaft in Brüssel beteiligt. Die EU hat eine „Innovation Union“ gegründet die unter dem Motto läuft: „Mehr Arbeitsplätze, ein besseres Leben und eine bessere Gesellschaft“. Ein Segment innerhalb dieser Union ist der Bereich „Halthy Aging“. In diesem Segment möchten die Kommissare der EU einen dreifachen Gewinn für die Menschen in der EU erreichen. Sie möchte ihren Bürgern ermöglichen ein gesundes und aktives Leben zu führen während sie älter werden, sie möchte mit Blick auf diese Probleme die Nachhaltigkeit und Effizienz der sozialen Systeme und der Gesundheitssysteme steigern und nicht zuletzt aus diesen Maßnahmen Innovative Produkte und Dienstleistungen der Wirtschaft fördern, die den Herausforderungen der alternden Gesellschaft auf europäischer und globaler Ebene gerecht werden (http://ec.europa.eu/research/innovation-union/index_en.cfm?pg=intro) (http://ec.europa.eu/research/innovation-union/index_en.cfm?section=active-healthy-ageing).

Aus dem Forschungsverbund FORZEBRA ist ein Kompetenznetzwerk in Bayern hervorgegangen, das Universitäten und Unternehmen in gleicher Weise eingebunden hat. Insofern hat der Forschungsverbund einen relevanten Beitrag dazu geleistet, dass Bayerische Wissenschaftler und Unternehmer an vorderster Front an diesen Zielen mitarbeiten und damit ihr eigenes Profil als attraktive Partner für zukünftige nationale und Europäische Netzwerke geschärft haben.