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  • Frontansicht des König-Ludwig-Hauses Heute und vor 100 Jahren
Lehrstuhl für Orthopädie und Lehrstuhl für Regeneration Muskuloskelettaler Gewebe

FORMOsA Halbjahrestreffen in Bregenz markiert den Start der klinischen Evaluation für die Messung Sarkopenie-assoziierter Parameter

Unter dem Dach der Sommerschule Bregenz, die von der Europäischen Gesellschaft für Endokrinologie unterstützt wird, absolvierte das Konsortium FORMOsA sein Halbjahrestreffen. Die Startphase von FORMOsA war etwas verzögert gelaufen wegen verschiedener Änderungen im Bereich der Industrieunterstützung, konnte aber nunmehr unbeschadet umgesetzt werden. Damit ist der Bayerische Forschungsverbund auf einem guten Weg. Ein Forschungsverbund in dieser Größenordnung zum Thema Muskelschwund im Alter hat auch zwei Jahre nach der „Geburt“ der Idee ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Die muskuloskelettale Funktionalität spielt mit zunehmendem Alter eine sehr wichtige Rolle für die Unabhängigkeit und die Lebensqualität. Unabhängiges Leben im hohen Alter entlastet die Sozialsysteme und unterstützt Altern in Würde. Diese Fakten sind das bewegende Moment für die Wissenschaftspolitik der Europäischen Union und die Forschungsprogramme der Bundesregierung. „Healthy Aging“ ist implementiert in die Forschungsprogramme des BMBF (Forschungsagenda "Das Alter hat Zukunft") und der EU (European Innovation Partnership on Healthy Aging) innerhalb Horizon 2020.

In Bregenz wurde der erste Teil der Sommerschule für das Thema Sarkopenie und die damit verknüpften Signalwege reserviert. Die etwa 90 Teilnehmer der Sommerschule konnten sich Vorträge über die Klinik der Sarkopenie ebenso anhören wie Vorträge zur molekularen Biologie zugrunde liegender pathophysiologischer Szenarien. „Für mich zählt weniger, ob der Kardiologie nach einem Herzinfarkt eines älteren Menschen zufrieden ist mit der Auswurfleistung des Herzens, sondern ob der / die Betroffene nach wie vor die 27 Treppenstufen zu seiner / ihrer Wohnung bewältigen kann“, so die pointierte Aussage von Prof. Dr. Cornel Sieber, Geriater an der Universität Erlangen-Nürnberg und in Regensburg. „Die mit dem Altern assoziierten chronisch entzündlichen Signale verursachen eine Freisetzung von Hemmstoffen der Regeneration im Muskel“ war eine der zentralen Botschaften des Vortrags von Frau Dr. Anne Trendelenburg, die in den Forschungslaboratorien von Cambridge / Massachusetts und Novartis Basel arbeitet. Das Spannungsfeld der Arbeiten im Bereich Muskelschwund und Osteoporose war damit grundgelegt und gewinnt zunehmend an Profil.

Die Region Bregenz und Vorarlberg hat eine lange Tradition für Gesundheitsfürsorge und Prävention, nicht zuletzt durch die Arbeiten von Dr. Hans Concin (in der Wissenschaft  und Gesundheitspolitik), der sehr lange mit der Sommerschule Bregenz assoziiert war und sie gefördert hat. Die Region bietet auch sehr viele kulturelle Anregungen, wie etwa durch die Seebühne Bregenz, die in diesem Jahr eine äußerst unterhaltsame Version der Zauberflöte auf die Bühne bringt, bei der natürlich Effekte mit Bezug auf den See keinesfalls fehlen dürfen. Traditionell hat die Sommerschule Bregenz einen engen Bezug zur eigenen sportlichen Betätigung. Ins Programm eingebaut finden sich daher immer wieder Einheiten für sportliche Aktivitäten, sei es natürlich durch das Schwimmen im See, durch Spiele unter Beteiligung von Dozenten und „Schülern“ oder aber auch durch eine Variation von „Völkerball“, die hier in „science ball“ umgetauft wurde. Die inspirierende Atmosphäre wird sich sicher in den zukünftigen Arbeiten von FORMOsA bemerkbar machen.

Eindrücke aus früherer Sommerschule Kloster Mehrerau