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  • Frontansicht des König-Ludwig-Hauses Heute und vor 100 Jahren
Lehrstuhl für Orthopädie und Lehrstuhl für Regeneration Muskuloskelettaler Gewebe

AFOR-Wissenschaftspreis 2009 ging an den Würzburger Mediziner Priv.-Doz. Dr. med. Andre Steinert

AFOR-Wissenschaftspreis 2009 ging an Würzburger Mediziner Priv.-Doz. Dr. med. Andre Steinert

Erforschung neuer Methoden zur Knorpelregeneration

Der Würzburger Wissenschaftler Priv.-Doz. Dr. Andre Steinert (Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus, Bezirk Unterfranken, Lehrstuhl der Universität Würzburg; Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. Maximilian Rudert) hat den AFOR-Wissenschaftspreis 2009 erhalten. Die Stiftung "Association for Orthopaedic Research" mit Sitz in der Schweiz hat dem Arzt und Wissenschaftler mit seinem Team den Preis für eine Arbeit zur Knorpelregeneration mit mesenchymalen Stammzellen und Methoden des Gentransfers verliehen. Der Titel der Arbeit lautet „Enhanced In Vitro Chondrogenesis of Primary Mesenchymal Stem Cells by Combined Gene Transfer“ und wurde 2009 in der Zeitschrift Tissue Engineering veröffentlicht.

Schäden im Bereich der Gelenkknorpel stellen für Patienten und den behandelnden Orthopäden/Unfallchirurgen bis heute ein ungelöstes Problem dar, da es bisher nur unzureichende Behandlungsmöglichkeiten gibt, die die Gelenkflächen leider nicht wiederherstellen können. Eine Möglichkeit die Behandlung von Knorpelschäden zu verbessern liegt in der Verwendung von sogenannten adulten Stammzellen. Die Entwicklung von solchen Stammzellen zu Knorpelzellen für die Therapie ist allerdings entscheidend von der Verwendung von Wachstumsfaktoren und Differenzierungsfaktoren abhängig. In der von der AFOR prämierten Arbeit konnten Herr Dr. Steinert und sein Team von der Universität Würzburg und der Harvard Universität zeigen, dass solche Faktoren sehr effizient mittels Gentransfer in adulten Stammzellen zur Knorpelentwicklung eingesetzt werden können. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass durch eine Kombination des Gentransfers der Faktoren TGF-b oder BMP-2 mit IGF-1, es zu einer Verbesserung der Knorpelregeneration in einem in vitro Model kam. Die vielversprechenden Versuchsergebnisse werden derzeit noch am Tiermodell überprüft. Die Forscher hoffen, dass sie aus den gewonnenen Erkenntnissen verbesserte Therapiestrategien für die Behandlung von Knorpeldefekten und Arthrose entwickeln können.

Der Preis wurde am 09. September 2010 im Rahmen des AFOR Sommerkurses in Rostock/Warnemünde verliehen, ist mit 12500 Euro dotiert und besteht aus einem Anteil für die weitere Forschung und einem perönlichen Anteil.