Intern
Lehrstuhl für klinische Epidemiologie und Biometrie

LAkoRA

LAkoRA - Unterstützung einer Lebensstiländerung durch Angehörige: Relevanz und Bedarfe von kardiologischen und orthopädischen Rehabilitanden sowie deren Angehörigen

Leitung: PD Dr. Karin Meng (IKE-B), Dipl.-Psych. Stefan Lueger (Deegenbergklinik)
Projektmitarbeiter: Franziska Epe. M. Sc.
Projektbeteiligte: Kooperationspartner:

Deegenbergklinik Bad Kissingen (Dipl.-Psych. Stefan Lueger, Prof. Dr. Peter Deeg)

Frankenland Klinik, Bad Windsheim (Dr. Rainer Tischendorf)

Reha-Zentrum Bayerisch Gmain - Klinik Hochstaufen (Dr. Robert Altstidl)

Projektförderung: Netzwerk Rehabilitationsforschung in Bayern e.V.
Projektdauer: laufend seit 04/2019 – 10/2019

(verlängert bis 11/2019)

Kontakt: PD Dr. Karin Meng (E-Mail: k.meng@uni-wuerzburg.de)

 

In der Rehabilitationsbehandlung vieler chronischer Erkrankungen stellt die Lebensstiländerung hin zur Umsetzung von Gesundheitsverhalten (körperliche Aktivität, gesunde Ernährung, Nikotinabstinenz) ein wichtiges Ziel dar. Im Gesundheitsverhalten besteht häufig eine hohe Konkordanz zwischen Lebenspartnern. Zudem stellen Lebenspartner eine wichtige Quelle sozialer Unterstützung dar und können so die psychische und physische Gesundheit der Patienten beeinflussen. Ein unterstützendes Partnerverhalten wirkt sich günstig auf das Krankheitsverhalten und die Prognose chronisch kranker Patienten aus, ein dysfunktionales Partnerverhalten hat dagegen negative Auswirkungen. Daher wird der Einbezug von Angehörigen in Lebensstil-Interventionen insgesamt empfohlen.

Im Kontext der stationären Rehabilitation dagegen ist die Rolle von Angehörigen für Lebensstiländerungen der Rehabilitanden bislang noch wenig untersucht. Erste Studien weisen auf förderliche Effekte durch soziale Unterstützung von Angehörigen auf das Gesundheitsverhalten hin. Spezifische Interventionen zum Angehörigeneinbezug wurden bislang aber nicht entwickelt oder evaluiert.

Im Rahmen einer explorativen Bedarfsanalyse wird untersucht, wie hoch die Relevanz des Angehörigeneinbezugs durch Rehabilitanden und deren Angehörigen subjektiv eingeschätzt wird und welcher Bedarf an spezifischen Interventionen seitens der Rehabilitanden und Angehörigen besteht.

Folgende Hauptfragestellungen sollen beantwortet werden:

A1. Wie hoch ist der Anteil an Rehabilitanden, die einen Unterstützungsbedarf durch Angehörige bei einer Lebensstiländerung haben?

A2. Welcher Unterstützungsbedarf durch Angehörige besteht aus Sicht der Rehabilitanden und der Angehörigen?

B1. Wie hoch ist der angehörigenbezogene Interventionsbedarf aus Sicht der Rehabilitanden und der Angehörigen?

B2. Welcher Bedarf an angehörigenbezogenen Interventionen besteht aus Sicht der Rehabilitanden und der Angehörigen?

Als explorative Nebenfragestellungen sollen Übereinstimmungen zwischen Rehabilitanden und Angehörigen bezüglich Unterstützungsbedarf und Gesundheitsverhalten, Unterschiede zwischen den Indikationsgruppen, Geschlecht- und Altersgruppen, sowie Zusammenhänge zwischen dem Unterstützungsbedarf und dem Gesundheitsverhalten, der psychischen Gesundheit und dem subjektiven Gesundheitszustand erforscht werden.

Zur Erfassung des Unterstützungs- und Interventionsbedarfs wurde eine Querschnittsstudie in der stationären medizinischen Rehabilitation durchgeführt. Rehabilitanden wurden am Ende des stati-onären Aufenthaltes, deren Lebenspartner im Anschluss an den Reha-Aufenthalt befragt. Die Stichprobe umfasst 228 Rehabilitanden (61% Orthopädie, 39% Kardiologie) und 120 Lebenspartner (56% Orthopädie, 44% Kardiologie).


Insgesamt zeigt die Bedarfsanalyse, dass sowohl bei den Rehabilitanden als auch bei deren Lebenspartnern eine hohe subjektive Relevanz der Unterstützung des Lebenspartners bei einer Lebensstiländerung vorliegt. Auch wird die subjektive Relevanz des Einbezugs des Partners in die Rehabilitation ersichtlich. Ein Interesse an verschiedenen angehörigenbezogenen Interventionen ist gegeben. Diese Ergebnisse können als Ansatzpunkte zur Entwicklung spezifischer Intervention genutzt werden.

Publikation
Meng, K., Epe, F., Altstidl, R., Tischendorf, R. & Lueger, S. (2021). Unterstützung einer Lebensstilän-derung durch Angehörige: Relevanz und Bedarfe von kardiologischen und orthopädischen Rehabilitanden und deren Lebenspartner. 30. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium. Online-Kongress. DRV-Schriften, 123, 72-74.